Die Türkei wird immer wieder von heftigen Erdbeben heimgesucht – so auch diesen Sonntag. Das Zentrum des Bebens lag in der Provinz Van in der Osttürkei. Zahlreiche Menschen sind in Trümmern einstürzender Häuser ums Leben gekommen.
Das Land lebt in ständiger Angst vor neuen Erdstößen durch die Reibung tektonischer Platten in der Erdkruste. Rund 92 Prozent des Landes liegen auf Erdbebengürteln. Die Mehrheit der Bevölkerung lebt somit auf einem unsicheren Grund, neben Industrieanlagen, Staudämmen und Kraftwerken. Und in der Region Van leben großenteils arme Menschen kurdischer Herkunft – und wurde in den vergangenen Jahren bei Bau- und Schutzmaßnahmen nicht gerade prominent behandelt.
Deutschland und andere Staaten boten Hilfe bei den den Rettungsarbeiten an, die bis jetzt von der türkischen Regierung abgelehnt wurde. Nachbeben erschweren die Hilfe. Nach Regierungsangaben der Türkei wurden mehr als 1200 Helfer in das Krisengebiet geschickt.
Wir sprechen mit einem von ihnen, Mehmet Sahin. Er ist vor Ort, arbeitet beim Pro humanitate e.V. und ist im Auftrag des Caritas e.V. im Krisengebiet.
Erdbebenpolitik ist in der Türkei keine Verkehrs-, Bau- oder Wirtschaftspolitik, sondern erstmal eine Poltik hinsichtlich der Ethnien – eine traurige Feststellung.