Der Patient, der sich in einem Krankenhaus in Madrid behandeln lassen hat, war vorher missionarisch in Westafrika im Einsatz. Er ist inzwischen verstorben. Die behandelnde spanische Krankenschwester indes hat sich angesteckt und befindet sich inzwischen in Quarantäne. Zwei unabhängige Tests hätten bestätigt, dass sie an dem Virus erkrankt sei. Das das spanische Gesundheitsministerium hat das bestätigt – es handelt sich um die erste Ebola-Infektion innerhalb Europas. In Westafrika spricht die Weltgesundheitsorganisation hingegen bereits von über 3000 Opfern.
Verlässt das Virus den afrikanischen Kontinent?
Inzwischen meldet auch die US-amerikanische Gesundheitsbehörde einen neuen Fall. Es soll sich um einen Kameramann handeln, der in Liberia gefilmt hat. Inzwischen wird er im US-Bundesstaat Nebraska behandelt. In den USA ist es bereits der fünfte bekanntgewordene Ebola-Fall. Dennoch soll man nicht in Panik verfallen, meint der Virologe Uwe Gerd Liebert vom Institut für Virologie in Leipzig. Grundsätzlich sei die Gefahr einer Ansteckung außerordentlich gering, auch wenn es in den kommenden Wochen sicherlich zu weiteren Einzelfällen kommen werde. Die Hygienebedingungen in Europa würden jedoch eine Epidemie verhindern.
Ebola-Viren sind nur in Körperflüssigkeiten enthalten
Dennoch wird in einigen Medien die Angst geschürt: Reisende, Helfer, Missionare – alle haben sich zuvor in Westafrika aufgehalten und sind dann nach Europa oder in die USA gebracht worden. Obwohl die Sicherheitsvorkehrungen in den Krankenhäusern streng beachtet werden, erkranken neue Menschen. Die bisherigen Fälle zeigen aber auch: Die Infizierten sind Menschen, die direkt mit anderen Patienten in Kontakt standen. Reisende aus Westafrika, die über Europa zwischenlanden oder hier ankommen, seien trotzdem kaum eine Gefahr für die Menschen in ihrer Umgebung oder gar andere Fluggäste, erklärt Liebert:
Die Viren sind nur in Körperflüssigkeiten enthalten, vor allem das Blut. Mit dem kommen sie erst in Berührung, wenn eine ganz schwere Krankheit von mehreren Tagen besteht. – Uwe Gerd Liebert