EU-Afrika-Gipfel
Rund zehn Prozent der Flüchtlinge in Deutschland kommen aus Afrika. Die Bevölkerung auf dem afrikanischen Kontinent wächst seit Jahrzehnten. Bis zum Jahr 2050 prognostizieren die Vereinten Nationen einen Anstieg auf 2,5 Milliarden Menschen. Um die Migrationstendenzen abzumildern und die Fluchtursachen zu bekämpfen, fordern viele Beobachter bessere Lebensbedingungen in den Herkunftsländern. Genau darum geht es unter anderem auf dem EU-Afrika-Gipfel in Abidjan in der Elfenbeinküste.
Die Entwicklungszusammenarbeit hat dieses Ziel ja schon lange, aber es ist bisher noch nicht mit der Konsequenz und Eindeutigkeit verfolgt worden, wie wir das jetzt tun. – Günter Nooke, Afrikabeauftragter der Bundeskanzlerin
Stärkung der Wirtschaft
Das Ziel des Gipfels ist eine bessere Partnerschaft zwischen der Afrikanischen und Europäischen Union. Entscheidend für den Erfolg dieses Vorhabens ist laut EU-Kommissionspräsident Juncker die Verbesserung der wirtschaftlichen Situation in vielen Teilen Afrikas. Das gilt demnach für die Beseitigung von Fluchtursachen und die politische Stabilität der afrikanischen Länder. Von einer engeren Zusammenarbeit sollen auch die Europäischen Mitgliedsstaaten wirtschaftlich profitieren.
Wenn wir Grenzen dicht machen, müssen wir auf der anderen Seite auch über legale Migration, Austausch von Studierenden und Leuten die eine Berufsausbildung gemacht haben, nachdenken. So dass gegenseitig eine Art von Vorteils-Situation entsteht und nicht jeder nur für sich versucht, sich voneinander abzugrenzen. – Günter Nooke
Über den EU-Afrika-Gipfel, die wirtschaftliche Zukunft des afrikanischen Kontinents und deren Bedeutung für Europa hat detektor.fm-Moderatorin Doris Hellpoldt mit Günter Nooke, dem Afrikabeauftragten der Bundeskanzlerin gesprochen.