Zeitumstellung aus ökonomischen Gründen
Jedes Jahr im März und Oktober drehen wir die Uhren eine Stunde vor beziehungsweise zurück. Ursprünglich hat Deutschland die Sommerzeit 1980 eingeführt, damit im Sommer bei mehr Sonnenstunden der Stromverbrauch zurückgeht. Das Ziel ist allerdings nicht eingetreten, hat das Umweltbundesamt herausgefunden. Die Deutschen nutzen zwar tatsächlich im Sommer weniger Lampen, heizen aber im Winter mehr. Brauchen wir die Zeitumstellung dann noch? Die Mehrheit der Abgeordneten im Europaparlament will nun die Abschaffung der Sommerzeit zumindest prüfen lassen.
Wir beschäftigen uns schon seit längerer Zeit mit der Zeitumstellung, weil es Bürgerinitiativen gibt und weil sich einfach viele Menschen persönlich an die Abgeordneten wenden und sagen „Ich hab damit Probleme und was soll der ganze Quatsch?“ – Dr. Peter Liese, Europaabgeordneter der CDU in Nordrhein-Westfalen
Gesundheitliche Folgen?
Die Initiative zur Abstimmung ist vom Verkehrsausschuss des Europaparlaments gekommen. Er hat argumentiert, dass die Zeitumstellung zu mehr Unfällen führt. Denn die Menschen seien durch die Umstellung übermüdet und Depressionen könnten verstärkt werden. Außerdem meinen Gegner der Zeitumstellen gäbe es Folgen im Biorhythmus von Menschen und Tieren und schade möglicherweise der Gesundheit.
Wenn es 20 Prozent der Bevölkerung gibt, die da empfindlich sind, dann muss ich das Ernst nehmen – gerade als Arzt. – Dr. Peter Liese
Der Verkehrsausschuss des Europaparlaments hat deshalb sogar gefordert, die Zeitumstellung komplett abzuschaffen. Das hat das Europa-Parlament allerdings abgelehnt.
Über das Ergebnis der Abstimmung im Europa-Parlament und die Probleme der Zeitumstellung hat detektor.fm-Moderatorin Doris Hellpoldt mit Dr. Peter Liese gesprochen. Er ist Europaabgeordneter der CDU Nordrhein-Westfalen.
Redaktion: Amelie Berboth