Aussichtsreiche Kandidatur
Seit gestern steht fest: CSU-Politiker Manfred Weber geht als Spitzenkandidat der Europäischen Volkspartei (EVP) in die Europawahl 2019. Beim EVP-Kongress in Helsinki hat er sich mit großer Mehrheit gegen den finnischen Ex-Ministerpräsidenten Alexander Stupp durchgesetzt. Damit zieht er auch ins Rennen um den Posten des EU-Kommissionschefs. Sein Gegenkandidat wird mit großer Wahrscheinlichkeit Frans Timmermans von der Sozieldemokratischen Partei Europas (SPE). Doch wer für die Position letztlich in Frage kommt, ist noch nicht ganz sicher.
Die Spitzenkandidaten stehen noch längst nicht alle fest. Es ist so, dass zwar die Konservativen Herrn Weber nominiert haben, aber die Sozialdemokraten sind noch nicht wirklich aufgestellt. Denn Herr Timmermans wartet noch auf seine offizielle Bestätigung beim Parteikongress Anfang Dezember. – Eric Bonse, Politologe und Betreiber des Watchblogs Lost in EUrope aus Brüssel
Große Herausforderungen
Mit dem Wahlkampf innerhalb der EVP hat die Europawahl bereits mehr Aufmerksamkeit erregt, als bei den letzten Wahlen. Damit könnte sich auch die eher geringe Wahlbeteiligung erhöhen. Das ist umso wichtiger, da die EU vor neuen Herausforderungen steht.
Manfred Weber gilt als „Brückenbauer“ der EU. Er will die Gräben, die durch die Flüchtlingskrise und Euro-Krise entstanden sind, überwinden. Dafür predigt er Optimismus und Bürgernähe.
Über den aktuellen Kurs der Europawahl hat detektor.fm-Moderatorin Anja Bolle mit dem Politologen Eric Bonse gesprochen. Er betreibt den Watchblog Lost in EUrope und arbeitet als freier Journalist in Brüssel.
Redaktion: Irma Klundt