Europawahlen: Wer will was?
Eine Woche lang hat die Redaktion von detektor.fm mit den Spitzenkandidaten der großen Parteien gesprochen. Dabei entstand ein erstes Bild: Abgesehen von der CDU haben sich die deutschen Parteien Reformen ins Programm geschrieben. Unter dem Strich fordern Grüne, Linke und SPD ein sozialeres Europa.
Es zeichnet sich also zumindest ab, dass die Sozialdemokraten auf Abstand zur CDU gehen. Denn die möchte die wirtschaftliche Stärke Europas wahren, um als „global player“ mitmischen zu können. Nicht nur deshalb könnte die Große Koalition aus Europäischer Volkspartei (EVP) und Progressiver Allianz der Sozialdemokraten (S&D) enden. Denn auch auf europäischer Ebene eröffnet sich die Möglichkeit, dass Nationalisten auf der einen sowie Grüne auf der anderen Seite dazugewinnen. Die großen Volksparteien müssen stattdessen um ihre Mehrheit bangen.
Die FDP kritisiert, dass Europa bei den großen Fragen nicht vorankommt. Also bei den Themen Sicherheit, Migration, Digitalisierung. – Maria Zahn, Redakteurin bei detektor.fm
Auch die Liberalen fordern größere Reformen, zum Beispiel eine Verfassung für Europa. Die AfD präsentiert sich indes europa-kritisch. Spitzenkandidat Jörg Meuthen sprach im Interview mit detektor.fm davon, die EU auf ihre „Kernaufgaben reduzieren“ zu wollen. Nationale Parlamente sollen mehr entscheiden können. Um diese Forderung durchzusetzen, bilden Rechtspopulisten eine eigene Fraktion.
Machen die Briten mit?
Das ist eine sehr wichtige Frage. Denn davon hängt ab, wie viele Parlamentarier es gibt. Wenn der Brexit vor der Wahl stattfindet, sitzen künftig 46 weniger Abgeordnete in Straßburg. Großbritannien ist gerade stark in der Allianz der Sozialdemokraten vertreten. Ein Brexit vor der Wahl entscheidet also womöglich, wer wie viel Einfluss hat.
Die Wahl findet in Deutschland am 26. Mai statt.
Was die Parteien fordern, fassen detektor.fm-Redakteurin Maria Zahn und Moderatorin Juliane Neubauer noch einmal zusammen.
Redaktion: Sebastian Blum