Puigdemont in Deutschland festgenommen
Der ehemalige katalanische Regionalpräsident Carles Puigdemont ist einer von tausenden Katalanen, die unabhängig sein wollen. Weil sie sich von Spanien abspalten möchten, sind sie 2017 auf die Straße gegangen. Deswegen schaltete sich die spanische Justiz ein. Seitdem die spanische Regierung Anklage gegen ihn erhoben hat, hat sich der 55-Jährige nach Belgien abgesetzt. Um sich weltweit Gehör zu verschaffen, tourte er daraufhin durch Europa. Doch damit ist seit Sonntag Schluss. Die deutsche Polizei hat ihn bei der Einreise nach Deutschland festgenommen.
Aufruhr neu entflammt
Rebellion, Veruntreuung von Geldern und Aufwiegelung – das wirft das spanische Gericht dem ehemaligen Präsidenten der katalanischen Regierung vor. Deswegen hatte sie am vergangenen Freitag den europäischen Haftbefehl erteilt. Auf Grundlage dieser Regelung hat die deutsche Polizei den Politiker festgenommen. Innerhalb der nächsten 60 Tagen wird nun entschieden, ob Puigdemont ausgeliefert wird oder nicht. Dass er inhaftiert ist, hat schon jetzt tausende Katalanen auf die Straße getrieben. Dabei sollen am Sonntagabend in Barcelona rund 50 000 Menschen auf die Straße gegangen sein, um gegen die Festnahme zu demonstrieren.
Wie es mit Carles Puigdemont weitergehen kann und wie die katalanische und deutsche Öffentlichkeit auf seine Festnahme reagiert hat, darüber hat detektor.fm-Moderatorin Doris Hellpoldt mit ihrer Kollegin Marie Flohr gesprochen.