Ist das noch rechtens? Oder anders: ist es gerechtfertigt? Die USA haben als Reaktion auf die Anschläge vom 11. September 2001 weltweit Menschen entführt, in Folterkeller verschleppt, verhört – und spätestens mit Beginn des weltweiten Drohneneinsatzes auch getötet. Die meisten dürften unschuldig sein.
Damals, am 11. September 2001, hielt die Welt den Atem an: Zwei Flugzeuge steuerten genau auf die Twin Towers des World Trade Centers zu und krachten mitten hinein. Feuer breitete sich aus, Menschen versuchten sich zu retten. Doch unaufhaltsam sackten die beiden Hochhäuser nach und nach in sich zusammen. Tausende Menschen starben. Ein weiteres Flugzeug sollte das Pentagon, den Sitz des amerikanischen Verteidigungsministeriums, treffen. Das konnte jedoch kurz vorher vereitelt werden.
Die Anschläge haben Spuren hinterlassen und der Schock saß tief: Das Land war verwundet worden. Verwundet nicht tausende Kilometer entfernt – sondern in ihrem Innersten. An einem Wahrzeichen.
Begannen mit einer Lüge: Afghanistan- und Irakkrieg
Bereits am 20. September – nur elf Tage nach den Anschlägen – verkündete US-Präsident George W. Bush den „Krieg gegen den Terror“ und beschuldigte das Taliban-Regime in Afghanistan, für die Anschläge verantwortlich zu sein. Anfang Oktober 2003 begann die US-Armee mit der Bombardierung von Stellungen der Al Qaida im Irak und zerstörte ihre Infrastruktur.
Als einen der Hauptgründe für die Angriffe nannte die US-Regierung die Existenz von Massenvernichtungswaffen – die jedoch nie gefunden wurden. Bush bezeichnete diese Behauptung später in einem Interview mit ABC als einen größten Fehler seiner Präsidentschaft.
Begannen ein neues Überwachungszeitalter: Anti-Terrorgesetze
Wenn man angegriffen wird, verteidigt man sich. So hat auch die damalige US-Regierung unter Präsident George W. Bush reagiert und neue Gesetze, den Patriot Act, erlassen. Damit wurden den Geheimdiensten größere Freiräume denn je gewährt.
So sollte größere Kontrolle über offene und versteckte Feinde gewonnen werden. Um an Informationen zu kommen, wurde auch Folter gebilligt. Besonders bekannt wurde das Geheimlager Guantanamo Bay und das dort praktizierte Waterboarding.
Beendet ein Schweigen: Der Folterbericht
Bereits bei seinem Amtsantritt 2009 verurteilte Präsident Barack Obama die Foltermethoden öffentlich. Viel neues wird der mehr als 6.000 Seiten dicke Bericht zu den Verhörmethoden der CIA nicht berichten. Und dennoch: er bedeutet einen Schritt in Richtung Transparenz.
Über den Folterbericht hat detektor.fm-Moderatorin Maj-Britt Schweigler mit Christian Fuchs gesprochen. Er ist Journalist, Co-Autor des Buchs „Geheimer Krieg“ und hat sich intensiv mit US-Geheimdienstaktivitäten in Deutschland beschäftigt.
Redaktion: Maria Mathias