Zellreprogrammierung als Chance
Unser Körper besteht aus unendlich vielen Zellen, die alle ihre spezifischen Funktionen haben. Wohl mit am wichtigsten sind unsere Stammzellen, die dafür sorgen, dass neue Zellen gebildet werden können. Dazu zählen zum Beispiel die Stammzellen in unserem Knochenmark, die unsere Blutkörperchen bilden. Schon in den 1950er Jahren wurde die erste Stammzellentherapien entwickelt, die mithilfe von Knochenmarktransplantation zur Therapie von Erkrankungen wie Leukämie eingesetzt wird.
Allerdings sind die gewebespezifischen Stammzellen — oder auch adulte Stammzellen genannt — wie solche in unserem Knochenmark, in ihrer Funktion bei der Reproduktion von Zellen eingeschränkt. Eine Lösung ist das Verfahren der Zellreprogrammierung. Wie das funktioniert, versucht ein Forschungsteam um die Wissenschaftlerin Maria-Elena Torres-Padilla mithilfe von embryonalen Stammzellen herauszufinden.
Gen-Künstler: Embryonale Stammzelle
Kommt es zu Zellreprogrammierung sind embryonale Stammzellen unschlagbar. Letztendlich schaffen sie es, aus einer einzigen Zelle unseren ganzen Körper zu generieren. Jedoch ist noch nicht klar, wie das genau funktioniert. Zwar schaffen es Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler schon, Zellen umzuprogrammieren — beispielsweise wird eine Leberzelle dann zu einer Hautzelle –, um dies jedoch in einer Stammzellentherapie anzuwenden, ist die Erfolgsquote derzeit zu gering. Dabei birgt die Forschung großes Potenzial, um zum Beispiel Therapien für degenerative Erkrankungen wie Alzheimer zu entwickeln.
Im neuen Forschungsquartett spricht detektor.fm-Moderatorin Sara-Marie Plekat mit detektor.fm-Redakteurin Annika Seiferlein über die Chancen von Zellreprogrammierung. Sie hat mit der Stammzellenforscherin Prof. Dr. Maria-Elena Torres-Padilla über ihre Forschung gesprochen. Torres-Padilla leitet das Institut für Epigenetik und Stammzellen am Helmholtz Zentrum München und ist Professorin für Stammzellbiologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München.