Stress vorm Abitur
Bei den meisten Schülern und Schülerinnen entsteht vor dem Abitur eine Menge Lernstress. Sie gehen nochmal die Unterrichtsmaterialien durch und im Idealfall schreiben sie in der Schule eine Probeklausur.
Einsicht in Altklausuren aus den Jahren zuvor gibt es aber selten. In vielen Bundesländern sind die Klausuren der vergangenen Jahre nämlich unter Verschluss und nicht einzusehen. Die Zugangsvoraussetzungen sind dabei von Land zu Land unterschiedlich. Nordrhein-Westfalen etwa hat seine Abituraufgaben an Buchverlage verkauft und darf sie deswegen nicht mehr veröffentlichen. In Hessen wird sogar eine Zahlung von 486,50€ für die Prüfungseinsicht fällig.
Hessen hat sowieso ein sehr schlechtes Informationsfreiheitsgesetz mit einer Gebührenregelung, die nicht gut funktioniert. – Stefan Wehrmeyer, Frag den Staat
Frag Sie Abi: Klausuren-Transparenz
Da öffentlichen Stellen und Staatsbeamte die Aufgaben verfassen, gelten die Aufgaben als öffentliche Güter und fallen unter das Informationsfreiheitsgesetz. Bürgerinnen und Bürgern haben dadurch ein Recht auf Informationszugang. Die Auslegung des Gesetzes ist jedoch von Land zu Land unterschiedlich.
Frag den Staat hat nun die Initiative Frag Sie Abi gestartet, um allen den Zugang zu den Altklausuren zu erleichtern. Mit wenigen Klicks kann über die Website von Frag den Staat eine Anfrage an die Bildungsministerien der Länder verschickt werden. Wenn ein Land auf die Initiatve reagiert und der Veröffentlichung zustimmt, zeigt die Website der Initiative die Dokumente an. Frag den Staat will allerdings nicht nur die Dokumente archivieren. Ziel der Initiative ist, dass die Länder irgendwann ihre Abiturprüfungen selbstständig online zur Verfügung stellen.
Über den bisherigen Verlauf und die eigenartige Auslegung des Informationsfreiheitsgesetzes hat detektor.fm-Moderatorin Juliane Neubauer mit Stefan Wehrmeyer von Frag den Staat gesprochen.