Dass der Meeresspiegel in Folge des Klimawandels ansteigt, ist seit Längerem bekannt. Welches Ausmaß ein solcher Anstieg annehmen könnte, stellen Klimaforscher der UN in New York vor. Bereits vor Veröffentlichung ist allerdings klar, dass der Meeresspiegel deutlich schneller und stärker steigen wird, als bisher angenommen wurde.
Auch der Bundesregierung liegen vorläufige Dokumente der Wissenschaftler seit letztem Herbst vor. Das Umweltministerium ist sich der Problematik des steigenden Meeresspiegels durchaus bewusst und formuliert diese intern auch recht deutlich. Allerdings mangelt es bisher an konkreten Lösungsvorschlägen, moniert Martin Modlinger, Vorstand der Stiftung Erneuerbare Freiheit:
Es ist nicht nachzuvollziehen, wie dieses Klimapaket, das letzte Woche verabschiedet wurde, zu den theoretischen Zielen passen soll. Hier passen das interne Wissen und das tatsächliche Handeln überhaupt nicht zusammen.
Unmittelbare Auswirkungen für Deutschland
Denn der Anstieg des Meeresspiegels wird auch unmittelbare Folgen für Deutschland haben. So dürften etwa die Küstenregionen an der Nordsee neben einem höheren Wasserstand auch mit Extremsituationen zu tun haben. Springfluten wie etwa die Januarflut 1976* könnten bald keine Jahrhundertereignisse mehr sein, sondern sich deutlich häufiger ereignen. Die Umweltorganisation Greenpeace fordert daher von der Bundesregierung ein neues Bewusstsein bei Küstenschutz und Katastrophenschutz.
Über den Anstieg des Meeresspiegels und wie Behörden in Deutschland sich auf diesen vorbereiten, hat detektor.fm-Moderatorin Yvi Strüwing mit Martin Modlinger, dem Vorstand der Stiftung Erneuerbare Freiheit gesprochen.
Redaktion: Moritz Fehrle
(*Anm. d. Red: Im Interview unterläuft Martin Modlinger ein Zahlendreher und er spricht von „1967“)