Die Gewalt in Syrien nimmt kein Ende – das Massaker in Hula am Wochenende mit über 100 Toten hat weltweit für Bestürzung gesorgt. Deutschland, die USA, Frankreich und andere haben als Konsequenz syrische Botschafter ausgewiesen. Es wird weiterhin nach einer diplomatischen Lösung für Syrien gesucht: der UN-Sondergesandte Kofi Annan kämpft dafür. Ein militärisches Eingreifen hingegen ist für viele Nationen keine Option – zu gefährlich, heißt es.
„Kein Schnellschuss von Hollande“
Der neue französische Staatspräsident François Hollande hat nun dennoch in einem Fernsehinterview eine Militärintervention auf den Plan gebracht – unter der Bedingung, dass es dafür ein UN-Mandat gibt. Unser Interviewpartner Étienne François meint dazu:
Mit diesem Vorstoß kann er vielleicht auch davon ablenken, dass Frankreich beschlossen hat, vorzeitig aus Afghanistan zurückzuziehen.
Warum bringt er diese Option jetzt auf den Plan? Will er sein Profil als neuer Staatspräsident schärfen oder spricht er möglicherweise nur das aus, was viele denken? Wir haben darüber mit Étienne François gesprochen, emeritierter Professor für französische Geschichte an der TU Berlin.
Es wäre nicht das erste Mal, dass man mit einer militärischen Intervention droht, um sie zu vermeiden. – Etienne François