Die Friedliche Revolution im Herbst 1989 führte zum Sturz des DDR-Regimes. Dabei spielt die Stadt Leipzig eine Schlüsselrolle: Denn hier fanden zum ersten Mal die Montagsdemonstrationen statt, die aus den Friedensgebeten der Nikolaikirche hervorgingen. Was DDR-Bürgern und Demonstranten im Herbst ’89 gelang, konnte in der polnischen Stadt Danzig schon neun Jahre zuvor, im Sommer 1980, erreicht werden. Im zweiten Teil unserer Serie „Friedliche Revolution“ geht es deshalb um die Rolle der polnischen Freiheitsbewegung Solidarność. Die Solidarność war die erste unabhängige Gewerkschaft in Polen. Sie steht für die Streikbewegung der Werftarbeiter in der polnischen Stadt Danzig.
Im August 1980 organisierte der Gewerkschaftsführer und spätere polnische Staatspräsident Lech Walesa den Streik der Arbeiter in der Danziger Leninwerft. Innerhalb kürzester Zeit stieg die Mitgliederzahl der Solidarność auf zehn Millionen an – quer durch alle Gesellschaftsschichten. Unter dem Motto „Brennt keine Komitees an, sondern baut eigene“ richteten sich die Protestierenden gegen die Unterdrückung durch das kommunistische Regime.
Warum die Solidarność nicht nur für Polen von großer Bedeutung ist, sondern auch als Vorbild für die Friedliche Revolution 1989 in der DDR gilt, erklärt Basil Kerski. Er ist der Direktor des Europäischen Zentrums der Solidarność in Danzig und Chefredakteur des zweisprachigen deutsch-polnischen Magazins „Dialog“.
+++ „Friedliche Revolution“ wird präsentiert von der Leipziger Freiheit +++