Am Sonntag werden auf dem Leipziger Augustusplatz wieder tausend Kerzen in Form einer großen 89 angezündet. Damit soll an die größte Montagsdemonstration vom 9. Oktober 1989 erinnert werden, die in Leipzig stattfand. Damals zogen 70.000 Demonstranten durch die Leipziger Innenstadt, um gegen das DDR-Regime zu protestieren. Bereits zum dritten Mal findet das Lichtfest nun schon in Leipzig statt: Der künstlerische Leiter des Lichtfests, Jürgen Meier, bezeichnet es als „performanten Beitrag“ zur Erinnerung an den Revolutionsherbst 1989. Im Fokus des Lichtfests steht in diesem Jahr der „Brückenschlag zwischen Leipzig und Danzig“. In der polnischen Stadt Danzig fand bereits 1980 eine friedliche Bürgerbewegung statt, aus der die erste unabhängige Gewerkschaft „Solidarność“ hervorging.
Doch wie erinnert man in Leipzig an die Ereignisse im Herbst ’89, wenn die Kerzen in der Leipziger Innenstadt nicht mehr leuchten? Bisher gibt es die Nikolaikirche und das Museum im ehemaligen Stasi-Bunker als Gedenkstätten. In drei Jahren, wenn sich die Friedliche Revolution zum 25. Mal jährt, soll ein Denkmal enthüllt werden, zur Erinnerung an den Mut und die Entschlossenheit der Bürger, die sich im Oktober 1989 den bewaffneten Polizisten und NVA-Soldaten entgegengestellt haben.
Aber das geplante Freiheits- und Einheitsdenkmal war lange Zeit umstritten: Die Linke im Leipziger Stadtrat war gegen das Denkmal. Die Linken-Abgeordnete Skadi Jennicke befürchtet, dass damit „Geschichte als Prozess zum Stillstand kommt.“ Oberbürgermeister Burkhard Jung ist aber zuversichtlich, dass das Denkmal hohe Zustimmung in der Bevölkerung, vor allem bei der jungen Generation, erfahren wird.
Welche Argumente außerdem für und gegen das Denkmal auf dem Leipziger Wilhelm-Leuschner-Platz sprechen und wie die Leipziger überhaupt dazu stehen, hören Sie in einem Beitrag von Gregor Schenk und Johanna Willimsky.