Die Endlagerung von Atommüll stellt für die Deutschen immer noch ein großes Problem dar. Seit 1962 der erste deutsche Reaktor in Betrieb genommen wurde, streiten sich Politiker, Atomkraftgegner und Kraftwerksbetreiber um die Frage „Wohin mit dem Atommüll?“. Zu einer zufriedenstellenden Antwort ist man immer noch nicht gekommen. Das Forschungsbergwerk Asse ist einsturzgefährdet und auch der Salzstock in Gorleben, der bisher als guter Kandidat für ein Endlager galt, scheint geologisch inzwischen nicht mehr uneingeschränkt geeignet zu sein.
In Finnland ist man hierbei schon einen ganzen Schritt weiter. Seit 2004 wird dort ein knapp 500 Meter tiefer Tunnel in das Granitgestein gebohrt. „Onkalo“ heißt das Projekt, auf deutsch bedeutet das so viel wie „Versteck“. Ab 2020 soll Finnlands gesamter Atommüll dort gelagert werden. Der Clou an der Sache: Das Lager muss mindestens 100.000 Jahre halten, länger als jedes bisherige von Menschen geschaffene Bauwerk. Wie die Finnen das schaffen wollen und welche Faktoren beim Bau des Lagers eine Rolle spielen, haben wir Dr. Beate Kallenbach vom Darmstädter Institut für angewandte Ökologie gefragt.