Verdächtige Geldsumme
War die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 ein gekauftes Sommermärchen? Schon seit Jahren steht der Vorwurf im Raum, die WM 2006 sei gekauft gewesen. Heute hat der Deutsche Fußballbund zu dem Thema eine Pressemitteilung herausgegeben. Die Vorwürfe seien untersucht worden, konnten sich allerdings nicht bestätigen. Trotzdem seien kurz vor der WM 2006 rund sieben Millionen Euro an die FIFA geflossen. Wozu die Geldsumme überwiesen wurde, ist jedoch unklar.
Das Nachrichtenmagazin „DER SPIEGEL“ berichtete später, dass das Geld als Schwarzgeld dazu genutzt wurde, die vier Stimmen der asiatischen Vertreter im 24-köpfigen FIFA-Exekutivkomitee zu sichern. Durch diese Stimmen bekam Deutschland die Weltmeisterschaft 2006 im eigenen Land zugesprochen. Sowohl der Chef des Bewerbungskomitees Franz Beckenbauer als auch der heutige DFB-Präsident Wolfgang Niersbach sollen in die Geldtransaktion eingeweiht gewesen sein. Bisher gab es von beiden jedoch keine Stellungnahme zu der Thematik.
Höhepunkt im FIFA-Bestechungsskandal
Die Aufdeckung dieser unregelmäßigen Zahlungen ist ein weiterer Höhepunkt im Zuge des derzeit andauernden Fifa-Bestechungsskandals und der Korruptionsvorwürfe gegen den Weltverband. Derzeit leitet auch die USA Untersuchungen gegen einige FIFA-Vertreter. Vorgeworfen wird ihnen Kriminalität, Geldwäsche und Überweisungsbetrug. Es geht um Millionen an Bestechungsgeldern. Im Zuge der Ermittlungen wurden FIFA-Chef Sepp Blatter und sein möglicher Nachfolger Michel Platini von allen Funktionen enthoben. Sollte sich der Verdacht der Korruption erhärten, könnte es sich um den größten Korruptionsskandal in der deutschen Sportgeschichte handeln.
Über den Bestechungsskandal und die unerklärbare Geldsumme hat detektor.fm-Moderator Alexander Hertel mit Daniel Drepper gesprochen. Er ist Mitgründer des Recherche-Büros Correctiv und beschäftigt sich schon lange mit Sportpolitik in Deutschland.
Redaktion: Mirjam Ratmann, Laura Zachmann, Alexander Hertel