Wenn die Staatschefs der sieben größten Industrienationen am Wochenende über Gesundheitsthemen sprechen, geht es auch um „armutsassoziierte Krankheiten“. Zwar scheint Ebola besiegt, die Hauptursache bleibt aber: Epidemien wie Ebola breiten sich besonders dort aus, wo Armut weit verbreitet ist.
Armutsassoziierte Krankheiten
Krankheit und Armut hängen auf mehreren Ebenen zusammen: Viele Entwicklungsländer haben kein ausgebautes Gesundheitssystem, auch die sanitäre Infrastruktur ist oft mangelhaft. Und selbst wenn eine medizinische Versorgung möglich ist, bleibt sie meist exklusiv. Die Kosten einer Behandlung sind hoch, inbesondere Medikamente sind für viele unerschwinglich.
Marktversagen im Pharmabereich
Für zahlreiche Tropenkrankheiten stehen allerdings keine Medikamente zur Verfügung. Beim Ebola-Ausbruch hat man umstrittene, nicht ausreichend geteste Medikamente einsetzen müssen. Der Organisation „Ärzte ohne Grenzen“ zufolge liegt das auch daran, dass die Märkte in Entwicklungsländern für Pharmakonzerne nicht lukrativ genug sind. Teure Forschungsvorhaben werden gar nicht erst umgesetzt.
Angst vor der Ausbreitung
Die Industrienationen haben während der Ebola-Epidemie stellenweise panisch reagiert: Airlines haben Westafrika nicht mehr angeflogen, Schulen sind geschlossen worden und das Thema hat die Medien dominiert. Wohl auch, weil Viren keine Grenzen kennen, sprechen die G7-Chefs am Wochenende über armutsassozierte Krankheiten.
Ob das ausreicht und was die G7-Regierungen noch unternehmen könnten, hat Alex Hertel mit Philipp Frisch von Ärzte ohne Grenzen besprochen.