Die sogenannte Ostsee-Pipeline ermöglicht zukünftig den direkten Transport von russischem Erdgas nach Deutschland. Bei der Eröffnungsfeier war neben Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem russischen Präsidenten Dimitri Medwedjew auch Altkanzler Gerhard Schröder zu Gast, der den Bau der direkten Gas-Trasse durch die Ostsee während seiner Amtszeit maßgeblich vorangetrieben hatte.
Befürworter nennen die Pipeline einen wichtigen Schritt zur Energiesicherheit in Westeuropa. Doch das 7,4 Milliarden Euro teure Bauprojekt ist nicht unumstritten: Gegner kritisieren die energiepolitische Abhängigkeit vom russischen Staatskonzern Gazprom und damit auch vom Machtmenschen Wladimir Putin. Außerdem beklagen Umweltverbände die okölogischen Schäden, die durch den Bau entstanden sind. Auch bei Staaten wie Weißrussland und der Ukraine, durch die bisher der Großteil der Erdgaslieferungen an Europa geflossen ist, wird die Pipeline mit Argwohn betrachtet: man fürchtet um die Stellung als Transitland.
Über die Bedeutung der „Nord Stream“-Erdgaspipeline haben wir mit Stefan Meister, Russland-Experte bei der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik in Berlin, gesprochen.