Nach monatelangem Bürgerkrieg ist Laurent Gbagbo festgenommen worden. Zuvor hatte der selbsternannte Präsident der Elfenbeinküste bereits die militärische Kontrolle über das gesamte Land verloren und sich im Präsidentenpalast verschanzt.
Sein politischer Gegner Alassane Ouattara, der von der internationalen Staatengemeinschaft als Präsident anerkannt wird, hatte zuletzt starke Unterstützung durch die im Land stationierten UN-Truppen und durch französische Soldaten bekommen.
Die Probleme in der Elfenbeinküste sind damit aber nicht gelöst: Das Land ist gespalten, immerhin hatten bei der Präsidentschaftswahl 46 Prozent für Gbagbo gestimmt. Der ehemalige Geschichtsprofessor hat besonders im Süden des Landes noch viele Anhänger, die teilweise bewaffnet sind. Übergriffe auf die Zivilbevölkerung könnten bevorstehen. Insgesamt haben die letzten Monate über 1.000 Menschen das Leben gekostet, über eine Million Ivorer sollen auf der Flucht sein.
Fraglich ist auch, ob Ouattara das Land einen kann. Während des Bürgerkriegs war es zu mehreren Massakern gekommen; Ouattara und Gbagbo schoben sich die Verantwortung dafür gegenseitig zu. Von internationalen Behörden wird gegen beide Lager ermittelt.
Über die Situation und die Zukunft des Landes sprachen wir mit Jens Hettmann. Er ist Repräsentant der Friedrich-Ebert-Stiftung in der Elfenbeinküste und gerade erst aus Westafrika zurückgekehrt.