Strebt der Iran danach, eine Atommacht zu werden? Seit Jahren hält die islamische Thoekratie die Welt in Atem. Während Hardliner eine militärische Intervention fordern, versucht die Politik auf Diplomatie zu setzen.
Bisherige Gespräche scheiterten
Bereits dreimal gab es in diesem Jahr internationale Verhandlung zwischen dem Iran und der sogenannten 5+1 Gruppe, bestehend aus China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Russland und den USA.
Die Fronten sind verhärtet. Während Israel, Amerika und Europa davon ausgehen, dass der Iran nach atomarer Bewaffnung strebt, kommt aus Teheran stets das Dementi: Man wolle Uran lediglich bis auf 5% anreichern. Also zur Nutzung für medizinische Zwecke und Atomstrom.
Zweifel sind berechtigt
Die internationale Atombehörde IAEO hat immer wieder versucht, Zugang zu umstrittenen Anlagen im Iran zu bekommen – vergeblich. Satellitenbilder deuten auf Anreicherungsversuche hin.
Israel prüft alle Szenarien
Israel ist seit Langem alarmiert. Nervös werden dort die Aussagen in Teheran zur Kenntnis genommen. Durch die gescheiterten Verhandlungen steigt in Israel die Angst vor einem Angriff Irans. Da der Iran inzwischen erfolgreich Mittelstreckenraketen getestet hat, erhöht sich das Bedrohungspotential. Das israelische Militär soll daher schon lange über Pläne zur Zerstörung strategischer Ziele im Iran verfügen.
Die Verhandlungen sollen nun vorläufig auf Experten-Niveau fortgesetzt werden. Deshalb treffen sich nun Helga Schmid, die Stellvertreterin der EU-Außenbeauftragten Catherine Ashton, und der iranische Vize-Unterhändler Ali Bakeri in Istanbul zu einem geheimen Gespräch.
Um was es dabei geht und welche Konsequenzen das Ergebnis haben könnte, darüber sprechen wir mit dem taz-Journalisten und Sicherheitsexperten Andreas Zumach.