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Generationengerechtigkeit: Teil 3 – Auf Kosten der Jüngsten

Im dritten Teil unserer Serie „Generationengerechtigkeit“ schauen wir ins Ausland: Wie sieht es in anderen Industrieländern mit der Gerechtigkeit zwischen den Generationen aus?

In vielen Industrieländern sind die Chancen für die Generationen ungerecht verteilt: heutige Generationen liegen ihren Kindern und Enkeln auf der Tasche. Das haben Forscher in einer vergleichenden Studie zur Generationengerechtigkeit in 29 OECD-Ländern herausgefunden. Die Studie, die im Auftrag der Bertelsmann Stiftung durchgeführt worden ist, zeigt, dass Deutschland im internationalen Vergleich nur im unteren Mittelfeld liegt. Und das, obwohl sich die Bundesregierung der Nachhaltigkeit verschrieben hat, zum Wohle der zukünftigen Generationen.

Generationengerechtigkeit bedeutet für uns, dass gegenwärtige Generationen nicht so leben, dass ungerechte Lastenverschiebungen für zukünftige Generationen entstehen und gleichzeitig, dass das Verhältnis zwischen den heute lebenden jungen und alten Generationen auch möglichst gerecht ausgestaltet werden sollte. – Daniel Schraad-Tischler, Bertelsmann Stiftung

Staatsschulden, Umweltbelastung, Armut – die Jüngsten müssen zahlen

Daniel Schraad-Tischler - von der Bertelsmann Stiftung hat die OECD-Vergleichsstudie in Auftrag gegeben.

von der Bertelsmann Stiftung hat die OECD-Vergleichsstudie in Auftrag gegeben.
Daniel Schraad-Tischler

Um die Gerechtigkeit zwischen den Generationen messen zu können, haben die Forscher sich auf mehrere Indikatoren bezogen: Staatsschulden, Nachhaltigkeit und Verteilung von Vermögen.

Die Staatsschulden, die sich über Jahrzehnte angesammelt haben, sind auf die Anzahl der Kinder des jeweiligen Industrielandes verteilt worden: Für ein deutsches Kind errechnen die Forscher eine Schuldenlast von 267.000 Dollar. Zum Vergleich: auf ein estnisches Kind kommen nur etwa 6400 Dollar öffentliche Schulden. Das liegt auch daran, dass Estland ein sehr junges und kinderreiches Land ist. Noch schlimmer als in Deutschland trifft es Kinder aus europäischen Krisenländern, Japan oder den USA.

Außerdem ist der ökologische Fußabdruck im globalen Kontext erhoben worden – ob ein Land jedoch durch besonders viel Land seine Umweltsünden wieder ausgleichen kann, ist in die Bilanz nicht mit eingeflossen. Hier sieht die Studie für alle OECD-Länder Handlungsbedarf, denn alle untersuchten Länder verbrauchten mehr Ressourcen, als wieder nachwachsen.

Schließlich ist verglichen worden, wie die Armut innerhalb einer Gesellschaft verteilt ist: sind mehr junge als alte Menschen arm, wurde dies als deutliches Anzeichen für Generationenungerechtigkeit gewertet, denn frühe Armut beeinflusst die späteren Lebenschancen stark.

Wir haben Daniel Schraad-Tischler von der Bertelsmann Stiftung gefragt, was die Ergebnisse der Studie über die Generationengerechtigkeit in OECD-Ländern aussagen.

Generationengerechtigkeit Teil 3 – In OECD-Ländern erbt die Jugend Schulden 07:28

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