Seitdem das Militär den gewählten Präsidenten Mohammed Mursi anfang Juli abgesetzt hat, protestieren die Anhänger der Muslimbruderschaft gegen seinen Sturz. In ihren Augen kommt die Absetzung einem Putsch gleich. Die internationale Gemeinschaft reagierte unterschiedlich auf das Vorgehen.
Muslimbrüder protestieren gegen Putsch
Die Anhänger Mursis fordern, dass die vom Militär gebildete Übergangsregierung abtritt, da ihr jegliche demokratische Legitimation fehle. Um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, bildeten sie innerhalb der ägyptischen Hauptstadt Kairo Protestcamps.
Eskalation der Gewalt
Gestern nun haben die ägyptischen Sicherheitskräfte die Camps gewaltsam aufgelöst. Dabei sind mehrere Menschen ums Leben gekommen.
Der Konflikt zwischen den Muslimbrüdern und dem Militär dürfte sich nun weiter verschärfen und für Ägypten zu einer Zerreißprobe werden.
Ronald Meinardus beobachtet als Leiter des Regionalbüros der Friedrich-Naumann-Stiftung in Kairo die Lage vor Ort. Mit ihm haben wir über die Gewalt und die Zukunft Ägyptens gesprochen.
Es kursiert hier das schlimme Wort unter Kopten, das sei hier so etwas wie eine „Reichskristallnacht“ für die hiesigen, koptischen Menschen. – Ronald Meinardus