Krieg und Frieden
Wie steht es um den Frieden in der Welt? Um diese Frage dreht sich der sogenannte Global Peace Index, der alljährlich von der australischen Denkfabrik Institute for Economics and Peace (IEP) herausgegeben wird. Diese Woche hat das internationale Expertenteam die Ergebnisse für das Jahr 2017 veröffentlicht. Das Fazit: Es gibt mehr Krieg, mehr Gewalt, weniger friedliches Miteinander in der Welt als im Vorjahr.
Im Vergleich zu vor zehn Jahren ist die Verschlechterung der Friedenslage sogar noch deutlicher. Demnach ist das durchschnittliche Friedensniveau seit 2008 um 2,28 Prozent gesunken. Langjährige Kriegsschauplätze wie Syrien, Irak, Süd-Sudan und Afghanistan rangieren am unteren Ende der Rangliste.
Besonderheiten des Global Peace Index
Allerdings: In die Berechnungen für den Global Peace Index fließen nicht nur klassische gewaltsame Konflikte ein. Auch Länder, in denen auf den ersten Blick eigentlich kein Krieg herrscht, finden sich am unteren Ende der Rangliste.
Das ist sicherlich das Besondere des Indexes, er wirft nämlich auch ein Licht auf die Länder, die nicht so sehr im Fokus stehen, wenn wir medial über Kriege berichten. Denn es gibt eine ganze Reihe von Ländern die diese Kriege mitführen, aber nicht direkt davon betroffen sind, beispielsweise die USA und natürlich insbesondere Russland. – Thorsten Bonacker, Friedens- und Konfliktforscher an der Universität Marburg
Doch kann man Frieden überhaupt empirisch messen? Und was kann man aus einem solchen Index ablesen? Diese und weitere Fragen zum Global Peace Index hat detektor.fm-Moderatorin Carina Fron dem Marburger Friedens- und Konfliktforscher Thorsten Bonacker gestellt.
Redaktion: Jan Philipp Wilhelm