Bürgermeister will mehr Flüchtlinge in Goslar
Bringt mehr Flüchtlinge nach Goslar! So könnte man den Vorschlag von Goslars Oberbürgermeister Oliver Junk umschreiben. Der CDU-Politiker hat sich in der letzten Woche medienwirksam zu Wort gemeldet und eine Erhöhung des Flüchtlingskontingents für seine Stadt angeregt. Denn die hat in den letzten zehn Jahren über 4.000 Einwohner verloren. Junk möchte nun mit Asylbewerbern gegensteuern und meint:
Das einfachste Wachstumsprogramm für Goslar heißt Zuwanderung. – Oliver Junk, Oberbürgermeister von Goslar
Demografischem Wandel mit Flüchtlingen begegnen?
Während Flüchtlinge von einigen als Problem wahrgenommen werden und meist rechte Parteien gegen sie demonstrieren, hebt Junk die Vorteile der dezentralen Unterbringung in Goslar hervor. Jung will Asylbewerber aus den Kontingenten anderer Städte übernehmen, die vor immer größeren Problemen bei der Unterbringung stehen. So fehlt es zum Beispiel im nahen Göttingen an Wohnungen für Flüchtlinge und die Stadt möchte keine Massenunterkünfte einrichten. Oliver Junk geht davon aus, dass Goslar von den Flüchtlingen profitiert und mit den neuen Einwohnern dem Fachkräftemangel begegnen kann. Andere sehen allerdings nur wenige verfügbare Arbeitsplätze.
Vorschläge reif für die Praxis?
Lassen sich Strukturprobleme mit Asylbewerbern lösen? Welche Möglichkeiten es für Flüchtlinge in Goslar gibt und ob die Vorschläge des Oberbürgermeisters sich in die Praxis umsetzen lassen, darüber hat Alexander Hertel mit Bernd Fricke gesprochen. Er ist Geschäftsführer der Arbeiterwohlfahrt Goslar, die unter anderem Integrationsberatung anbietet.
Redaktion: Gerolf Meyer.