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Gelbe Pfützen, grüne Milch
Sie haben sich über gelbe Pfützen und grüne Milch gewundert: Aber die Menschen in der Ukraine wussten tagelang nicht, was dafür verantwortlich war und was die übrige Welt bereits erschütterte. Am 26. April 1986 – vor nunmehr 30 Jahren – ist der Reaktor des Kernkraftwerks in Tschernobyl explodiert. Dieser größte anzunehmende Unfall (kurz: GAU) hat tausenden Menschen das Leben gekostet. Durch das Austreten von großen Mengen Radioaktivität sind darüber hinaus weite Teile der Region für immer unbewohnbar.
2011 dann Fukushima: Nach einem Erdbeben begann eine verheerende Unfallserie. In drei Blöcken des Atomkraftwerks kam es zur Kernschmelze. Doppelt so viel Radioaktivität wie 1986 in Tschernobyl wurde freigesetzt; Luft, Boden, Wasser sind dadurch verseucht worden. Etwa 170.000 Bewohner der japanischen Region mussten ihre Heimat verlassen. Ob sie jemals zurückkehren können, gilt als sehr unwahrscheinlich bis ausgeschlossen.
2011: Atomausstieg beschlossen
In der Folge hat sich die deutsche Bundesregierung unter Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), der diplomierten Physikerin, zum Atomausstieg entschieden. Die Energiewende wurde 2011 beschlossen und eingeleitet. Demnach sollen in Deutschland bis zum Jahr 2022 alle Meiler vom Netz gehen. Kernkraftwerke wie Biblis A und B sowie das AKW Krümmel sind bereits abgeschaltet.
Acht Kernkraftwerke laufen hierzulande noch. 2015 haben die mehr als 14 Prozent zur Bruttostromerzeugung beigesteuert. 30 Prozent hingegen stammen aus erneuerbaren Energien.
Wie weit sind wir?
Über die Notwendigkeit von Atomkraft und den Rückbau von ausgedienten Meilern spricht detektor.fm-Moderatorin Astrid Wulf mit Tobias Münchmeyer. Er ist Nuklearexperte bei der Umweltschutzorganisation Greenpeace. Ein wesentliches Problem beim Atomausstieg sieht er in der fehlenden Lösung für die Endlagerung von radioaktivem Müll.