Die „Daily Mail“ hat immer stärkeren Druck ausgeübt. Das britische Boulevard-Blatte wollte Premier David Cameron an eines seiner zentralen Wahlversprechen erinnern: mehr Kinder- und Jugendschutz.
Darauf hat Cameron reagiert. In einer Rede vor der Organisation zum Schutz vor Misshandlung von Kindern (NSPCC) hat der Premier angekündigt, dass zukünftig alle britischen Haushalte einen sogenannten Porno-Filter bekommen sollen.
Kooperation mit Internet-Riesen
Zum Ende des Jahres soll jeder Internetnutzer entscheiden, ob er in Zukunft weiter Pornoseiten besuchen will. Denn bei neu angemeldeten Internetzugängen ist der „Porno-Blocker“ automatisch aktiviert und kann nur auf Initiative des Nutzers ausgeschaltet werden. Klickt der nicht auf „Enter“ oder „Weiter“ und kann er sich als 18 oder älter ausweisen, bleiben alle pornographischen Inhalte aus seinem Netz gefiltert.
Desweiteren hat Cameron die großen Internetfirmen wie Google aufgefordert, Lösungen gegen die Online-Pornographie zu finden. Twitter hat bereits einen Vorschlag präsentiert: Künftig werden kinderpornographische Bilder per Programm geblockt.
Wie das Vorhaben Camerons zu bewerten ist und ob es mit der Netzneutralität zu vereinbaren ist, das haben wir Holger Bleich gefragt. Er ist Redakteur beim Computermagazin c’t.
In skandinavischen Ländern (…) haben die Evaluierungen (…) ergeben, dass der Nutzen relativ gering, aber dass der Schaden in Form von Eingriffen in die Telekommunikationsfreiheit der Kunden doch eminent ist. – Holger Bleich, c’t