Ziemlich genau einen Monat vor der britischen Parlamentswahl haben die Briten gestern über neue Kommunalparlamente abgestimmt. Die Kommunalwahl könnte Aufschluss über die allgemeine politische Stimmung im Land geben. Außerdem steht in Schottland das zweite Unabhängigkeits-Referendum zur Debatte. Auch hier könnten die Ergebnisse richtungsweisend sein.
Schottische Regierung will zweites Referendum
Die schottische Regierung um Nicola Sturgeon will ein zweites Referendum zur Unabhängigkeit von Schottland gegenüber dem Vereinigten Königreich. Sturgeon bekam von den Regierungsabgeordneten mit einer Mehrheit von 69 zu 59 Stimmen das Mandat für die Verhandlungen mit London. Die Ministerpräsidentin argumentiert, dass der Ausstieg aus dem europäischen Binnenmarkt für Schottland von großem Nachteil wäre. Außerdem hätten sich die Schotten 2016 mehrheitlich gegen den EU-Ausstieg entschieden. Die Kommunalwahl könnte nun einen Einblick geben, inwieweit die Schotten ihrer Regierungschefin weiterhin vertrauen und wie Schottland in Bezug auf den Brexit in Zukunft dasteht.
Tories hui, Labour pfui?
In Schottland und Wales standen gestern alle Kommunalparlamente zur Wahl. In England wurden 34 kommunale Versammlungen neu gewählt. Die Ergebnisse könnten einen Hinweis auf die kommende nationale Parlamentswahl geben. In den Umfragen lagen die konservativen Tories um Premierministerin Theresa May bis jetzt vorne. Die Labour-Partei war in der letzten Zeit immer weiter zurückgefallen. Bis jetzt erhofften sich die Sozialdemokraten um Parteiführer Jeremy Corbyn durch ihren Anti-Brexit-Wahlkampf aber einen Stimmenzuwachs. Immerhin hatte fast die Hälfte der Bevölkerung gegen einen EU-Ausstieg gestimmt.
Ob sich die Umfragewerte als richtig erwiesen haben und was das für die kommende Parlamentswahl bedeutet, hat detektor.fm-Moderator Lucas Kreling mit dem Schottland-Korrespondenten Udo Seiwert-Fauti besprochen.
Redaktion: Robin Hatting