Mehr Auswahl denn je in Großbritannien
Wenn die Briten am 7. Mai zur Wahlurne schreiten, haben sie die Auswahl zwischen sieben größeren Parteien und unzähligen kleinen und kleinsten. Neben den großen Volksparteien Labour und den Konservativen stehen die Grünen, die Liberaldemokraten, die rechtspopulistische UKIP, Plaid Cymru aus Wales und die schottische Nationalpartei (SNP) zur Auswahl.
Der amtierende konservative Premierminister David Cameron hat in Labour-Chef Ed Miliband seinen stärksten Konkurrenten.
Kleine Parteien im Nachteil
Das Mehrheitswahlrecht in Großbritannien neigt dazu, große Massenparteien und regional sehr starke Parteien zu bevorzugen. Kleine Parteien wie die Liberaldemokraten ziehen hingegen oft den Kürzeren.
Das liegt an den Wahlkreisen, denn in Großbritannien gibt es nur Direktkandidaten für die Wahlkreise, keine Zweitstimme für Parteien. Das bedeutet, dass eine Partei wie die schottische SNP, deren Wähler konzentriert in einer Region leben, gute Chancen auf viele Sitze im Parlament hat. Das Nachsehen hat eine Partei wie die Liberaldemokraten, deren Wähler über das ganze Land verteilt sind.
Wandel sichtbar
Dennoch hat sich bereits 2010 ein Wandel vollzogen. Zum ersten Mal seit 1974 wurde in Großbritannien ein sogenanntes Hung Parliament gewählt – ein Parlament also, in dem trotz Mehrheitswahlrecht keine Partei eine absolute Mehrheit erreicht hat.
Das wird auch für die Wahl am 7. Mai erwartet. Welche Koalitionen denkbar sind und was die wichtigsten Themen im Wahlkampf sind, das hat detektor.fm Moderatorin Maj Schweigler den freien Journalisten Jürgen Krönig gefragt, der vor Ort in London lebt und arbeitet.
Redaktion: Lisa Hänel