Bayrischer Kunstkrimi um Gurlitt
Knapp 1.500 Kunstwerke, darunter Werke von Franz Marc, Max Liebermann und Marc Chagall: Diese außergewöhnliche Sammlung haben bayrische Ermittler 2012 und 2014 bei dem Münchner Kunstsammler Cornelius Gurlitt sicher gestellt. Der Verdacht: zumindest ein Teil davon soll NS-Raubkunst sein.
Der Fall hat damals international Aufsehen erregt. Bis zu 500 Werke der Sammlung könnten von den Nazis geraubt worden sein. Gurlitts Vater Hildebrand war der Haupt-Kunsteinkäufer des NS-Regimes. Und so sollten die Werke nach einer Ursprungsklärung an ihre Eigentümer zurückgegeben werden. Dazu wurde eigens eine Taskforce gebildet.
Erbfrage vor Gericht
Doch bereits 2014 ist Cornelius Gurlitt verstorben. Und sein Testament sorgte für den nächsten Streit. Darin vermachte er die Werke der Kunstsammlung Bern. Doch Gurlitts Cousine Uta Werner, die eigentlich Erbin, hat gegen das Testament geklagt. Sie behauptet, Gurlitt sei bei dessen Abfassung unzurechnungsfähig gewesen.
Nun hat das Oberlandesgericht München gegen sie entschieden. Die Sammlung geht also nach Bern. Und das, obwohl erst bei fünf der 500 fragwürdigen Werke die Herkunft zweifelsfrei geklärt ist. Doch die Kunstsammlung Bern hat bereits versprochen, sich an der Aufklärung des Falls zu beteiligen.
Trotzdem dürften nicht alle Werke in Bern landen. Woran das liegt und ob die Herkunft der Sammlung jemals vollständig geklärt werden kann, hat detektor.fm-Moderator Alexander Hertel mit Elke Buhr von Monopol-Magazin für Kunst uns Leben besprochen.