Studie zu Cyberattacken
Am Donnerstag hat Großbritannien eine Studie herausgebracht. Sie beruht auf Erkenntnissen des britischen Cybersicherheits-Zentrums. Es heißt, dass Russlands Geheimdienst hinter einer Reihe massiver Hackerangriffe der letzten Jahre steckt. Die britische Regierung hat eine Liste von 12 Hackergruppen veröffentlicht, die aus Russland stammen sollen. Die genannten Gruppen sind unter anderem verantwortlich für den Angriff auf die Welt-Anti-Doping-Agentur im Jahr 2017 oder die Cyberattacke auf die US-Präsidentschaftswahlen 2016.
Anschuldigungen aus vielen Staaten
Der britische Außenminister Jeremy Hunt hat verkündet, dass er weitere Strafmaßnahmen gegen Russland für möglich hält. Erst am Donnerstag hat beispielsweise das amerikanische Justizministerium sieben Agenten des russischen Geheimdienstes GRU angeklagt. Sie sollen internationale Anti-Dopingbehörden gehackt und bestohlen haben. Ähnliche Vorwürfe erheben auch Kanada, Australien und zuletzt die Niederlande. Dort hatten die Geheimdienste bereits im April dieses Jahres vier russische Spione ausgewiesen. Jetzt sollen diese versucht haben, die Organisation für ein Verbot von Chemiewaffen (OPCW) zu hacken.
Hackerangriffe sind schwer zu verfolgen
Die Anschuldigungen sind laut der Studie mit „an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit“ fundiert. Doch Cyberattacken sind nur äußerst schwer zurückverfolgbar.
Ist es der Staat oder sind es andere und der Staat hat nur seine Finger im Spiel? Das ist eben für die völkerrechtliche Bewertung wirklich das große Problem. – Thomas Reinhold, Betreiber von cyber-peace.org
Wie sicher lässt es sich tatsächlich sagen, dass der russische Geheimdienst hinter all diesen Angriffen steckt? Darüber hat detektor.fm-Moderator Christian Eichler mit Thomas Reinhold gesprochen. Er ist Fellow des Instituts für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg und betreibt den Blog cyber-peace.org.
Redaktion: Irma Klundt