Ein Beben erschüttert Haiti
Erdbeben sind auf Haiti nichts ungewöhnliches, denn Haiti befindet sich im Gebiet zwischen der karibischen und nordamerikanischen Platte. Dennoch war es 40 Jahre lang ruhig auf Haiti, bis zum 12. Januar 2010. Punkt 16:53 Uhr Ortszeit bebte die Erde. Nur 37 Sekunden dauerte das Erdbeben – 37 Sekunden mit verherrenden Folgen: danach waren viele Städte auf Haiti dem Erdboden gleich gemacht. In den chaotischen Zuständen, die vor Ort herrschten, waren Schätzungen zu den Folgen kaum möglich.
Mehr als eineinhalb Millionen Menschen obdachlos, über 250.000 Menschen getötet, so lautete die Bilanz. Ein Jahr nach dem Beben wurde die Zahl der Toten auf etwa 316.000 nach oben korrigiert und das Beben damit zum schlimmsten für Nord- und Südamerika im 21. Jahrhundert.
Hilfe kam sofort
Laut einem Report entstand bei dem Beben ein Schaden von etwa 5,4 Milliarden Euro. Haiti galt auch damals schon als ärmstes Land der westlichen Hemisphäre und hätte die Probleme nicht selbstständig bewältigen können. Doch die Weltgemeinschaft reagierte sofort und schickte nicht nur Helfer und Lebensmittel, sondern versprach auch Geld. Der Aufbau ging schnell voran, viele Menschen konnten aus den Notzeltlagern bald in ein eigenes Haus oder eine Wohnung umziehen. Doch es gab auch Rückschläge: Die Versorgung mit frischem Wasser war knapp und schwierig – im Oktober 2012 kam zum Ausbruch der Krankheit Cholera.
Psyschiche und körperliche Schäden
Doch die Folgen des Erdbebens waren nicht nur im Land sichtbar. Viele Einwohner Haitis haben auch psychische Schäden erlitten. Die Angst vor neuen, starken Erdbeben, die das Leben wieder stilllegen, bleibt. Auch sind viele Menschen während des Bebens so schwer verletzt worden, dass sie nicht mehr arbeiten können. Sie sind in bitterste Armut abgerutscht.
Was hat sich seit dem Erdbeben in Haiti getan und welche Hilfe ist angekommen? Darüber haben wir mit Harry Donsbach gesprochen, dem Leiter des Bereichs humanitäre Hilfe bei der Hilfsorganisation World Vision.
Redaktion: Maria Mathias