Trotz vieler Hindernisse und Gefahren schlagen sich weiterhin viele Flüchtlinge über die Balkanroute in Richtung Mittel- und Nordeuropa durch. Dabei sind sie auf Schlepper angewiesen, die sich die Grenzüberquerungen teuer bezahlen lassen. Aber auch brutale Überfälle, Polizeigewalt und das Wetter setzen den Flüchtenden zu.
Die Maschen werden enger
Erschwerend kommt hinzu, dass die Geflüchteten durch plötzliche Grenzschließungen häufig ihre Route ändern müssen oder tagelang vor den Grenzanlagen festsitzen. Polen, Tschechien, Ungarn und die Slowakei beraten nun darüber, wie sie jetzt auch Mazedonien helfen können, die Grenze nach Griechenland dicht zu machen. Die Balkanroute wäre damit noch schwerer zu passieren.
Die Leute haben sehr viel von Polizeigewalt in Bulgarien berichtet und manche Verletzungen lassen sich auch einfach nicht wegdiskutieren. – Jacob, Medizinstudent
Freiwillige Helfer entlang der Balkanroute
Ehrenamtliche Helfer versuchen unterdessen, die Lebenssituation der Geflüchteten zu verbessern. Nicht nur in Deutschland, auch entlang der Balkanroute unterstützen Aktivisten die Schutzsuchenden mit medizinischer Hilfe, Sach- und Geldspenden. Und sie wollen den Flüchtlingen die Weiterreise ermöglichen. Deshalb verteilen sie beispielsweise Landkarten und Infomaterialien für sichere Grenzübertritte.
Wenn die unterschiedlichen Länder und Grenzregimes nicht wollen, dass die Leute kommen, ist es sehr schwer, dort dagegen anzuarbeiten. – Jacob, Medizinstudent
Jacob (23) ist Medizinstudent aus Leipzig und einer dieser Ehrenamtlichen. Er ist als freiwilliger Helfer für fünf Wochen an der serbisch-bulgarischen Grenze gewesen. Was ihn dazu motiviert hat, wie er die Situation vor Ort erlebt hat und was man als Einzelner tatsächlich tun kann, darüber hat detektor.fm-Moderatorin Jennifer Stange mit ihm gesprochen.
Redaktion: Matthias Stiebing