Seit Wochen wird die Lage für Millionen Menschen in Somalia immer bedrohlicher. Sie fliehen vor der Dürre in angrenzende Länder, wo sie von Hilfsorganisationen in kenianischen Flüchtlingslagern versorgt werden. Der UNO-Sondergipfel in Rom hat erst kürzlich eine Aufstockung der Hilfsgüter beschlossen. Doch deren Lieferung ist nicht abgesichert, denn in Somalia herrscht seit Anfang der 1990er Jahre ein Bürgerkrieg zwischen den einzelnen Clans.
Aber warum werden die Helfer teilweise nicht ins Land gelassen, wenn die Bevölkerung verhungert und wie konnte sich die Lage so zuspitzen? Das haben wir den Politologen Mathias Weber gefragt. Er hat sich in seinem Buch „Kein Frieden für Somalia?“ intensiv mit den gesellschaftlichen Strukturen des Landes beschäftigt.