Play
Arbeiten um jeden Preis. Vor allem in Zeitarbeitsfirmen arbeiten viele der Unsichtbaren. Foto: Portland Industrial Area from Mocks Crest Property CC BY-SA 2.0 | Tony Webster flickr.com

Arbeiten mit gemieteter Identität

Die Unsichtbaren

Schwarz arbeiten oder grau? Eine Reportage des Recherchezentrum „correctiv.org“ zeigt, dass es eine Möglichkeit gibt, in Deutschland pseudo-legal Geld zu verdienen. Die sogenannten Unsichtbaren mieten sich Identitäten und geben einen Teil ihres Lohns an den Identitäten-Vermieter ab. Das ist kein Einzelfall.

Sie arbeiten grau. Die Unsichtbaren gehen einer regelmäßigen Arbeit nach, denn sie erhalten Lohn und sind auch steuerlich gemeldet. Der Haken: Sie tun es unter falschem Namen.

Eine Identität mieten

Das Prinzip ist einfach, aber schwer zu fassen: Illegalisierte, beispielsweise Menschen ohne Aufenthaltserlaubnis, nehmen einen Job über eine Zeitarbeitsfirma an und geben dort eine existierende Steuernummer sowie ein Bankkonto an. Der Trick dabei ist, dass Steuer-ID und IBAN nicht ihre eigenen sind. Sie haben die Identität nur „gemietet“.

Der eigentliche Inhaber der Personalien lebt legal in Deutschland. Er hat eine Aufenthaltserlaubnis und macht mit dieser Geld. Vom Lohn der Unsichtbaren zweigt er sich am Ende jeden Monats einen Teil ab. Als Gegenleistung bietet er schließlich seine Daten an – und das nicht nur einer Person.

Gefährliches Spiel

Wenn Versicherungen, Finanzämter oder die Polizei davon erfahren, droht jedoch eine ganz andere Gefahr. Dabei geht es weniger um den Arbeitsplatz, sondern um die eigene Existenz. Denn die meisten Unsichtbaren halten sich illegal in Deutschland auf und können bei Enttarnung leicht abgeschoben werden.

In seiner Reportage hat Benedict Wermter einige „Unsichtbare“ begleitet. Wie sie an „legale“ Arbeit in Deutschland kommen und wie der Alltag der Untergetauchten aussieht, darüber hat detektor.fm-Moderator Thibaud Schremser mit Benedict Wermter gesprochen. Er ist Reporter beim gemeinnützigen Recherchezentrum correctiv.org.

Benedict Wermter - ist Reporter beim gemeinnützigen Recherchezentrum "correctiv.org".

ist Reporter beim gemeinnützigen Recherchezentrum „correctiv.org“.
Viele Menschen werden in die Illegalität gedrängt und suchen nach Formen des Überlebens, um irgendwie an Geld zu kommen. Man sollte sich eher überlegen, wie man diesen Menschen Möglichkeiten schafft, um aus der Illegalität rauszukommen.Benedict Wermter
Die Unsichtbaren – eine Correctiv-Recherche 07:11

Redaktion: Sebastian Kränzle

Volles Programm, (aber) null Banner-Werbung

Seit 2009 arbeiten wir bei detektor.fm an der digitalen Zukunft des Radios in Deutschland. Mit unserem Podcast-Radio wollen wir dir authentische Geschichten und hochwertige Inhalte bieten. Du möchtest unsere Themen ohne Banner entdecken? Dann melde dich einmalig an — eingeloggt bekommst du keine Banner-Werbung mehr angezeigt. Danke!

detektor.fm unterstützen

Weg mit der Banner-Werbung?

Als kostenlos zugängliches, unabhängiges Podcast-Radio brauchen wir eure Unterstützung! Die einfachste Form ist eine Anmeldung mit euer Mailadresse auf unserer Webseite. Eingeloggt blenden wir für euch die Bannerwerbung aus. Ihr helft uns schon mit der Anmeldung, das Podcast-Radio detektor.fm weiterzuentwickeln und noch besser zu werden.

Unterstützt uns, in dem ihr euch anmeldet!

Ja, ich will!

Ihr entscheidet!

Keine Lust auf Werbung und Tracking? Dann loggt euch einmalig mit eurer Mailadresse ein. Dann bekommt ihr unsere Inhalte ohne Bannerwerbung.

Einloggen