Der Verband Südostasiatischer Nationen galt lange als „Club autoritärer Staaten“. Bis heute finden sich unter den Mitgliedsländern einige, die regelmäßig gegen die Menschenrechte verstoßen.
Einzig in Indonesien ist die Demokratie relativ stabil. Dabei war es gerade ein ehemaliger indonesischer Präsident, der vor fünfzig Jahren ein asiatisches Staatenbündnis fast unmöglich gemacht hätte. In den 1990er Jahren litt jenes nach der Asienkrise unter einem Image-Problem.
Weshalb es doch noch zu einer internationalen Organisation mit Demokratiebestrebungen und weltweiten Kooperationen gekommen ist und mit welchen Problemen und Entwicklungen sich die ASEAN derzeit konfrontiert sieht, haben wir Anja Jetschke gefragt. Sie ist Politikwissenschaftlerin und forscht am GIGA-Leibniz-Institut für globale und regionale Studien.