Play
Interpol startet im April ein Pilotprojekt zur verbesserten Gesichtserkennung und kooperiert dabei auch mit der „Industrie“. Foto: pixinoo | shutterstock
Bild: pixinoo | shutterstock

Interpol weitet Gesichtserkennung aus

Unbeteiligte im Visier?

Interpol baut eine neue Datenbank auf, um eine präzisere Gesichtserkennung zu ermöglichen und mutmaßliche Terroristen aufzuspüren. Die Organisation will dazu auch Daten von Unternehmen verwenden. Kritiker befürchten Probleme mit dem Datenschutz.

Ausbau der Gesichtserkennung

Interpol testet ab April ein neues System zur Gesichtserkennung. Das geht aus einer kleinen Anfrage der Partei „Die Linke“ hervor. Mit der Software sollen in Zukunft islamistische Terroristen identifiziert und aufgespürt werden. Die Ermittlungen gegen mutmaßliche Extremisten gestalten sich bislang oft schwierig. Schließlich ist bei vielen IS-Rückkehrern nicht klar, ob sie noch am Leben sind und wo sie sich aktuell aufhalten. Außerdem verwenden die mutmaßlichen Terroristen bei Personenkontrollen oft falsche Ausweispapiere, was die Identifikation zusätzlich erschwert.

Es geht uns nicht darum, Interpol die Ermittlungen zum Islamischen Staat zu verbieten. Aber Datenschutz und Bürgerrechte gelten grundsätzlich und die darf man auch nicht in irgendeinem Ermittlungsverfahren einfach außer Kraft setzen. – Matthias Monroy, Netzpolitik.org

Kooperation mit der „Industrie“

Genau wie bisher bündelt auch das neue System die Erkenntnisse verschiedener nationaler Strafverfolgungsbehörden. Neu ist aber, dass zur Gesichtserkennung ab sofort auch auf Daten aus der „Industrie“ verwendet werden sollen. Dazu sind in der neuen Software spezielle Schnittstellen angelegt, die eine Integration dieser Informationen in die Datenbanken von Interpol ermöglichen. Wenn private Unternehmen wie YouTube oder Facebook Daten an Interpol weiterleiten, dann könnten auch unbeteiligte Dritte ins Visier von Interpol geraten.

Bei der Ausgestaltung der Zusammenarbeit zwischen den Firmen und Interpol besteht ein großer Interpretationsspielraum. – Matthias Monroy

Interpol startet ein Pilotprojekt zur verbesserten Gesichtserkennung. Über das neue System und dessen Vereinbarkeit mit dem Datenschutz spricht detektor.fm-Moderatorin Eva Morlang mit Matthias Monroy. Der Aktivist schreibt unter anderem für Netzpolitik.org und arbeitet für den Bundestagsabgeordneten der Linken Andrej Hunko.

Matthias Monroy - arbeitet für den Bundestagsabgeordneten Andrej Hunko und schreibt unter anderem für die Plattform Netzpolitik.org.

arbeitet für den Bundestagsabgeordneten Andrej Hunko und schreibt unter anderem für die Plattform Netzpolitik.org.
Ich finde die politische Dimension an dem Projekt ganz wichtig. Das hat eine relativ große Tragweite, wenn die Polizei das Internet nach bestimmten Bildern durchsucht.Matthias Monroy
Interpol: Pilotprojekt zur Gesichtserkennung 06:38

Redaktion: Florian Lehmann

Volles Programm, (aber) null Banner-Werbung

Seit 2009 arbeiten wir bei detektor.fm an der digitalen Zukunft des Radios in Deutschland. Mit unserem Podcast-Radio wollen wir dir authentische Geschichten und hochwertige Inhalte bieten. Du möchtest unsere Themen ohne Banner entdecken? Dann melde dich einmalig an — eingeloggt bekommst du keine Banner-Werbung mehr angezeigt. Danke!

detektor.fm unterstützen

Weg mit der Banner-Werbung?

Als kostenlos zugängliches, unabhängiges Podcast-Radio brauchen wir eure Unterstützung! Die einfachste Form ist eine Anmeldung mit euer Mailadresse auf unserer Webseite. Eingeloggt blenden wir für euch die Bannerwerbung aus. Ihr helft uns schon mit der Anmeldung, das Podcast-Radio detektor.fm weiterzuentwickeln und noch besser zu werden.

Unterstützt uns, in dem ihr euch anmeldet!

Ja, ich will!

Ihr entscheidet!

Keine Lust auf Werbung und Tracking? Dann loggt euch einmalig mit eurer Mailadresse ein. Dann bekommt ihr unsere Inhalte ohne Bannerwerbung.

Einloggen