Eigentlich sollte in Israel erst im Herbst diesen Jahres gewählt werden. Doch Premier Netanjahu hat keine Mehrheit im eigenen Lager für seine Sparvorhaben gefunden. Das Parlament wurde daraufhin aufgelöst und wird heute neu gewählt.
Netanjahus Ziel: Eine stabilere Koalition. Danach hat es auch lange ausgesehen, doch nun zeichnet sich in den letzten Umfragen ein knappes Ergebnis ab. Gefahr droht dem konservativen Regierungsbündnis vor allem vom rechten Rand.
Wirtschaftskrise bestimmt Wahlkampf
Im Fokus der Wahl stehen nicht die Themen, auf die der Westen gemeinhin schaut – das iranische Atomprogramm und die israelische Siedlungspolitik, sondern, wie in vielen europäischen Ländern auch: die Wirtschaftskrise. Vor allem die Mietpreise sind in Israel in den vergangenen Jahren erheblich gestiegen. Zudem ist das Gefälle zwischen Arm und Reich enorm groß. Vor allem junge Menschen haben mit der wirtschaftlichen Notlage zu kämpfen.
Über die politischen Lager und die bestimmenden Themen der heutigen Wahl sprechen wir mit Christoph Dinkelaker. Er ist Blogger und Journalist bei „zenith – Die Zeitschrift für den Orient“ und arbeitet zur Zeit im Willy-Brandt-Zentrum Jerusalem.