Die Bilder und Zahlen aus dem Gaza-Streifen sind schockierend und erhitzen auch sonst eher sachliche Gemüter. Überall auf der Welt reagieren Israelkritiker mit antiisraelischen Demonstrationen. Nicht selten sind dann dort auch antisemitische Parolen zu hören. Es gab bereits gewalttätige Zusammenstöße zwischen Pro- und Anti-Israelischen Demonstranten. In Frankfurt und Dresden wurden Synagogen beschmiert. Hass-Videos im Internet rufen zur Vernichtung Israels auf.
Das alles sind keine seltenen Ausnahmen. Immer, wenn der Nahost-Konflikt wieder aufflammt, wird scheinbar auch der Antisemitismus auf der Straße lauter.
Berechtigte Kritik oder Antisemitismus?
Die menschenfeindlichen Parolen, die Aufrufe zur Vernichtung Israels – dass das die Ebene der zulässigen Diskussion verlassen hat, liegt auf der Hand. Aber wie sieht es mit vielleicht harter, aber zulässiger Kritik an Israels Politik aus? Wie weit darf die gehen, ab wann wird sie bedenklich? Ein sensibles Thema.
Und auch an die Berichterstatter stellen sich solche Fragen. Können die überhaupt neutral sein? Können sie ihre eigene Arbeit objektiv bewerten?
Anetta Kahane ist Vorsitzende der Amadeu-Antonio-Stiftung,beschäftigt sich dort vor allem mit Antisemitismus und weiß diese Fragen und die antiisraelischen Protestbewegungen einzuordnen.