Vor einem Jahr wurde aus dem israelischen TV-Moderator, Schauspieler und Kolumnist Jair Lapid ein Politiker. Nun ist er der Shooting-Star im Politikbetrieb Israels. Mit seiner neu gegründeten Zentrumspartei Jesch Atid – zu deutsch: „Es gibt eine Zukunft“ – ist Lapid als zweitstärkste Kraft ins israelische Parlament eingezogen.
Vieles deutet daraufhin, dass Wahlsieger und Premier Netanjahu mit Lapid jetzt über eine Koalition verhandeln wird. Damit würde die Regierung gesellschaftlich vermutlich in die Mitte rücken.
Pragmatisches Wahlprogramm
Der ehemalige TV-Moderator hat sich im Wahlkampf als relativ unideologisch und pragmatisch gezeigt. Zudem tritt er für Verhandlungen mit den Palästinensern und eine Steuer- sowie Wehrpflicht für orthodoxe Juden ein.
Über den politischen Neuling und den Wahlerfolg seiner Partei bei den Parlamentswahlen sprechen wir mit Dominik Peters. Er ist Redakteur bei „zenith – Zeitschrift für den Orient“.
Die Frage, die sich jetzt stellt: Jesch Atid hat 19 Mandate gewonnen, sprich, Lapid kann Bedingungen stellen bei Verhandlungen mit Netanjahu, aber er hat gar nicht das politische Personal, um 19 Knesset-Sitze adäquat ausfüllen zu können.