Eine schwierige Aufgabe
Martin Griffiths hat keine leichte Aufgabe. Er sitzt als UN-Sondergesandter am selben Verhandlungstisch wie die Konfliktparteien im Jemenkrieg. Sie versuchen nun schon zum dritten Mal eine Lösung für den Konflikt zu verhandeln. Die letzten beiden Versuche sind an Schuldzuweisungen und aufgeheizter Stimmung gescheitert.
Beide Seiten glauben immer noch, sie können sich in bessere Verhandlungsposition bringen durch entscheidende Gewinne, zum Beispiel wenn es um die Hafenstadt Al-Hudaida geht. – Marie-Christine Heinze, Carpo
Weltweit schlimmste humanitäre Notlage
Die humanitäre Lage im Jemen hat sich seit Ausbruch des Krieges 2014 stark verschlimmert. Flüchtlinge in Camps können nicht versorgt werden und die Gesundheitslage verschlechtert sich weiter. Außerdem gelangen wichtige Zulieferer für Hilfsmittel nur schwer ins Land.
Bedingungen für Friedensgespräche
Die Parteien an einen Tisch zu bringen, ist eine erster Schritt, den Menschen im Jemen zu helfen. 50 verletzte Rebellen sind zuvor aus dem Kriesengebiet ausgeflogen worden, Gefangene sollen ausgetauscht werden. Das waren einige der Bedingungen, unter denen die Friedensgespräche zustande gekommen sind. Jetzt gilt es, Kompromisse zu finden und dabei die Stimmung nicht weiter zu verschlimmern.
Es handelt sich bei dem Gespräch nicht um direkte Friedensverhandlungen, sondern um sogenannte Konsultationen, also um Vorgespräche, bei denen es erstmal darum geht, sich auf vertrauensbildende Maßnahmen und einen Fahrplan zu einigen. – Marie-Christine Heinze
Was die Friedensgespräche in Stockholm für die Konfliktlösung im Jemen bedeutet, darüber hat detektor.fm-Moderatorin Barbara Butscher mit Marie-Christine Heinze gesprochen. Sie ist Beraterin für Entwicklung und politischem Wandel im Jemen beim Forschernetzwerk Carpo.
Redaktion: Mona Kellermann