Jenna Behrends: CDU mit Sexismus-Probleme?
In der Berliner CDU hat sie mit ihrem öffentlichen Brief für ordentlich Wirbel gesorgt: Jenna Behrends. Die Politikerin wirft ihrer Partei vor, ein massives Sexismus-Problem zu haben. Dafür erntet sie nicht nur jede Menge Zuspruch, sondern auch viel Kritik. Doch egal wie man zu Jenna Behrends steht, sie hat erneut die Debatte um Seximus ins Rollen gebracht. Auch eine Woche nach der Veröffentlichung ihres Briefes hallt sein Inhalt nach – in der Politik, in den Medien und in sozialen Netzwerken. Damit erinnert Behrends Fall an die Aufschrei-Debabtte vor drei Jahren, Parallelen nicht ausgeschlossen.
Es geht eben wieder um Sexismus in Parteien und es geht wieder um, sage ich jetzt mal so salopp, alte Männer, die junge Frauen verbal irgendwie attackieren. – Anne Fromm, taz-Redakteurin
Gespräche mit der AfD: ja oder nein?
Nicht nur die erneut aufflammende Sexismus-Debatte treibt die taz-Redakteure in der Hauptstadt derzeit um, sondern auch der Umgang mit der AfD. Die hat sich ausnahmsweise mal keinen Fauxpas erlaubt und fällt weder mit peinlichen Tweets noch Beleidigungen auf. Nein, tatsächlich geht es bei der AfD einmal um Konkretes. Das liefert allerdings nicht sie selbst, sondern die taz. Die Journalisten der Tageszeitung fragen sich, ob es nicht klüger wäre mit der Partei zu reden, anstatt sie und ihre Wähler zu ignorieren.
Es gibt natürlich diese Hirnargumente, diese rationalen in denen man sagen kann: Ja, wir sind eine Demokratie und wir müssen irgendwie alle mitnehmen und alle anhören. […] Andererseits schreibt ein Autor von uns: Nee, also wieso sollen wir mit denen reden. – Anne Fromm
Anstoß für die Diskussion ist die ehemalige Grünen-Politikerin Antje Hermenau. Nachdem sie 2015 aus der Partei austrat, hat sie nun ein Buch mit dem Titel „Die Zukunft wird anders“ veröffentlicht. Das hat sie in der vergangenen Woche auf einer Veranstaltung der AfD im sächsischen Döbeln vorgestellt. Für einige Kritiker setzte sie sich damit direkt an den Stammtisch der populistischen Partei.
Anne Fromm von der taz in den Debatten der Woche.