Einen Monat vor dem Bundesparteitag der AfD hat die Nachwuchsorganisation der Partei am vergangenen Wochenende ihren Bundeskongress im thüringischen Seebach abgehalten. Anwesend war nicht nur Alexander Gauland, der mit seiner „Vogelschiss“-Rede provozierte, sondern auch andere prominente Mitglieder der AfD wie Björn Höcke und Jörg Meuthen.
EU-Austritt und Bildungsreformen
Auf der Tagesordnung der Jungen Alternative stand unter anderem ein Antrag zur Bildungspolitik. Darin heißt es, deutsche Schulen sollten stärker nationale Symbole präsentieren. Konkret heißt das zum Beispiel: mehr Deutschlandflaggen für’s Klassenzimmer. Forderungen wie diese sind provokant. Und verfehlten nicht ihre Wirkung, denn in den Diskussionen der jungen Patrioten wurde der Ton auch mal etwas rauer.
Insgesamt habe ich es so empfunden, dass es eine ausgeprägte Debattenkultur auf der Veranstaltung gab. – Lisa Duhm, Redakteurin beim Spiegel
Auch fordern die Mitglieder der Jungen Alternative einen Austritt Deutschlands aus der Europäischen Union, die ein „ineffizienter Apparat“ sei.
Insgesamt waren sich die Mitglieder einig, dass die EU abgeschafft werden muss, damit das, wie sie es formulieren, „Europa der Vaterländer“ wieder aufleben kann. – Lisa Duhm
Rückt die Junge Alternative weiter nach rechts?
Mit Forderungen wie dem Austritt Deutschlands aus der EU positioniert sich die Junge Alternative am rechten Rand der AfD. Diese plädiert hingegen lediglich für eine Reform der Europäischen Union. Auch in der Debatte um die „deutsche Identität“ äußern sich sowohl gemäßigte Patrioten als auch Mitglieder, die mit der neurechten Identitären Bewegung in Verbindung gebracht werden.
Über die Sinnsuche der Jungen Alternative hat detektor.fm-Moderatorin Eva Morlang mit Lisa Duhm gesprochen. Sie war für den Spiegel am Wochenende vor Ort.
Redaktion: Lara-Lena Gödde