Schlägereien im Parlament
In manchen Parlamenten geht es wild zu: Wasserspritzen und Papierwerfen gehört da noch zu den harmloseren Methoden, seine Meinung kund zu tun. Die Inder werfen mit Mikrofonhaltern aus Metall, die Faustkämpfe in der Ukraine entwickeln sich oft zu Massenschlägereien und in Südkorea wurde auch schon ein Judo-Wurf angewendet.
Junge Demokratie + unfaire Sitzverteilung = Gewalt
Die Gewaltausbrüche im Parlament können mit der Sitzverteilung zusammen hängen. Sind die Machtverhältnisse gerecht verteilt, sinkt die Wahrscheinlichkeit für Gewaltausbrüche. Doch ist die Verteilung ungerecht, ist es umso wahrscheinlicher, dass es zu Gewalt kommt. Fühlen sich Parlamentarier benachteiligt, sind sie eher bereit, die Regeln zu brechen.
Das Alter der Demokratie spielt ebenfalls eine Rolle, wenn es um die Häufigkeit von Gewalt im Parlament geht. In jungen Demokratien ist die Wahrscheinlichkeit, dass Gewalt ausbricht, höher.
Und in Deutschland?
In Deutschland hat es bis jetzt nur einen Übergriff gegeben: am 10. März 1950 wurde der Parlamentarier Wolfgang Hedler wegen ständigen Störens von der Sitzung ausgeschlossen. Er kam aber bereits nach kurzer Zeit zurück, woraufhin zwei SPD-Mitglieder auf ihn zustürmten. Sie stießen ihn durch eine geschlossene Glasscheibe und danach eine Treppe hinunter. Daraufhin hat man die beiden für eine Woche des Bundestages verwiesen.
In welchen Ländern es öfter zu Gewaltausbrüchen kommt, zeigt die Karte der Woche. Ella Daum vom Katapult-Magazin erklärt sie dem detektor.fm-Moderator Christian Eichler.