Immer unter Beobachtung
Ein elastisches Stoffband, ein Gummiverschluss und ein Gerät, das aussieht wie ein altes Handy. Elektronische Fußfesseln scheinen auf den ersten Blick recht unspektakulär. Dennoch könnten sie ein wichtiges Instrument im Kampf gegen Terrorismus sein, zumindest wenn man der CSU glaubt. Denn die will in Bayern Menschen, die womöglich einen Terroranschlag planen (sogenannte „Gefährder“) per Fußfessel überwachen. Diese Menschen sollen dann bestimmte öffentliche Bereiche wie Plätze mit vielen Menschen nicht mehr betreten dürfen.
Ein Problem bei terroristischen Gefährdern ist, dass solche Anschläge überall passieren können und dass die Täter meist davon ausgehen, sowieso bei den Anschlägen ums Leben zu kommen. – Ella Daum, Katapult Magazin
Elektronische Fußfesseln
Wie die „Karte der Woche“ zeigt, tragen in Deutschland zur Zeit 88 Menschen elektronische Fußfesseln. 25 von ihnen haben zuvor ein Gewaltdelikt, 63 ein Sexualdelikt begangen. Denn bisher kann eine Fußfessel nur angeordnet werden, wenn der Träger eine mindestens dreijährige Freiheitsstrafe abgesessen hat oder eine „Maßregel der Besserung und Sicherung“ erledigt worden ist. Außerdem muss er oder sie weiterhin als gefährlich eingeschätzt werden.
Wer in Deutschland elektronische Fußfesseln tragen muss, hat Ella Daum vom Katapult Magazin detektor.fm-Moderator Christian Eichler erklärt.