Ein Konflikt mit Geschichte
Seit der Islamischen Revolution und der Geiselnahme von Botschaftsangehörigen in Teheran im Jahr 1979 sind die Beziehungen zwischen dem Iran und den USA zerrüttet. Erst 2014 haben sich die Länder langsam wieder angenähert, als die sogenannte 5+1-Gruppe (USA, China, Russland, Großbritannien und Frankreich plus Deutschland) das Atomabkommen mit dem Iran ausgehandelt hat. Doch der vermeintliche Frieden ist nicht von langer Dauer gewesen. 2018 hat Trump den Ausstieg aus dem Abkommen verkündet.
In den letzten Wochen drohte der Konflikt zwischen den beiden Staaten zu eskalieren. Die USA haben den Iran zunächst beschuldigt, einen Öltanker angegriffen zu haben, kurz danach haben iranische Revolutionswächter verkündet, eine amerikanische Drohne abgeschossen zu haben.
Entweder die USA finden sich jetzt damit ab, dass sich das autoritäre Regime nuklear bewaffnen könnte, oder man geht präventiv dagegen vor. – Josef Braml, Politikwissenschaftler bei der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik
Kann Europa einen Iran-Krieg verhindern?
US-Präsident Trump hat einen Vergeltungsschlag gegen den Iran in letzter Minute abgebrochen. Doch ein Krieg zwischen den beiden Staaten ist immer noch nicht ausgeschlossen. Zuletzt haben europäische Vertreter versucht, das Atomabkommen zu retten. Ein Versuch, der wahrscheinlich nicht erfolgreich sein wird. Zu stark sind die wirtschaftlichen Anreize für Unternehmen, die US-Sanktionen zu befolgen.
Ich habe wenig Hoffnung, dass Europa dagegenhalten kann. Vor allem, wenn ich mir die europäische Aufstellung anschaue. – Josef Braml
Über den Konflikt zwischen den USA und dem Iran spricht detektor.fm-Moderator Philipp Weimar mit dem Politikwissenschaftler Josef Braml von der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik.
Redaktion: Alina Metz