Ein Monopol über unser Essensangebot?
Rewe, Aldi, Edeka oder die Läden der Schwarz-Gruppe, also Kaufland und Lidl: In fast jeder Stadt in Deutschland sind sie zu finden. Sie verdrängen kleine Einzelhänder und übernehmen andere Supermarktketten. Zuletzt traf dies Kaiser´s Tengelmann, die von Edeka und Rewe aufgekauft wurde. Die vier Großkonzerne wachsen und stärken immer weiter ihre Monopolstellung.
Die angeblich große Auswahl im Supermarktregal
Hat das Auswirkungen auf den Verbraucher? Weder schnellen die Preise in die Höhe, noch schrumpft die Auswahl der Lebensmittel. Doch letztendlich muss der Verbraucher auch für ein billiges Produkt doppelt bezahlen: beim Kauf an der Kasse und als Steuerzahler. Denn durch das billige Herstellungsverfahren einiger Lebensmittel muss der Staat im Nachhinein gegen die dadurch verursachte Umweltverschmutzung ankämpfen.
Auch die Auswahl im Regal ist keine wirkliche Auswahl. Steht man zum Beispiel vor dem Teesortiment, ist man zunächst überwältigt. Die Liste lässt sich endlos führen. Schaut man jedoch genauer hin, so kann man hier feststellen, dass all diese Teesorten in Deutschland vor allem von zwei Unternehmen angeboten werden: von Teekanne und von der Ostfriesischen Tee Gesellschaft. So verhält es sich auch bei anderen Lebensmitteln. Es bestimmen also einige wenige Anbieter unsere Auswahl über das Essen.
Der Konzernatlas 2017
Das geht unter anderem aus dem Konzernatlas 2017 hervor, der diesen Januar veröffentlicht wurde. Herausgegeben wurde dieser von der Heinrich-Böll-Stiftung, der Rosa-Luxemburg-Stiftung, dem BUND, Oxfam, Germanwatch und Le Monde Diplomatique. Darin stehen Daten und Fakten über die Agrar- und Lebensmittelindustrie. Denn auch im landwirtschaftlichen Sektor ist diese Entwicklung zu beobachten. Die geplante Übernahme des Saatgutherstellers Monsanto durch das deutsche Unternehmen Bayer ist nur eine der Mega- Fusionen.
Über die Hintergründe des Konzernatlasses 2017 hat detektor.fm– Moderatorin Marie Landes mit dem BUND-Agrarexperten Christian Rehmer gesprochen.