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Nordkorea, 1989. Es klingt ein bisschen wie aus einem Roman von John le Carré: einer der Anführer der südkoreanischen Studentenbewegung bekommt eine Einladung, den nordkoreanischen Parteivorsitzenden Kim Il-Sung zu treffen. In einem U-Boot schmuggelt ihn der nordkoreanische Geheimdienst über die Grenze und der junge Kim Young Hwan unterhält sich gleich zwei Mal mehrere Stunden lang mit dem 80-jährigen Diktator lang.
Nordkorea hat sich verändert, die Juche nicht
Er nimmt viel Geld an (400.000 Dollar) um in seinem Heimatland eine kommunistische Revolution in Gang zu setzen. Dann setzt ihn der Geheimdienst mit einem Fischerboot wieder vor der Küste Südkoreas aus, mit einem kleinen Bötchen paddelt er an Land. Aber der Besuch beim „Ewigen Präsidenten“ hat ihn ernüchtert.
Die Welt hat sich verändert, Nordkorea hat sich verändert und die Ideologie war zum Fossil geworden. Der andere Aspekt war, dass ich mit ihm über die Ideologie gesprochen hatte, aber er hatte den philosophischen Kern der Ideologie nicht verstanden. – Kim Young Hwan über Kim Il-Sung, ehemals südkoreanischer Studentenführer
Das ist nun schon einige Jahre her. Nach und nach hat sich seine Meinung über die Regierung in Nordkorea geändert und er begann, die nordkoreanische Führung 1995 öffentlich zu kritisieren. Mittlerweile arbeitet er daran, die Menschenrechtslage in Nordkorea zu verbessern. Im Gespräch mit detektor.fm-Moderator Konrad Spremberg erzählt Kim Young Hwan von seinem Sinneswandel und zeigt einen Einblick in die nordkoreanische Gesellschaft.
Redaktion: Caroline Bauer