AKK wird Verteidigungsministerin
Nach Ursula von der Leyen hat nun Annegret Kramp-Karrenbauer den Posten als Verteidigungsministerin inne.
Für viele kommt diese Personalentscheidung überraschend. Denn Kramp-Karrenbauer hat seit ihrer Wahl zur CDU-Vorsitzenden immer wieder bekräftigt, sie wolle kein Ministeramt in Merkels Kabinett übernehmen und sich stattdessen auf den Parteivorsitz konzentrieren. Außerdem wurden Gesundheitsminister Jens Spahn und Peter Tauber, parlamentarischer Staatssekretär im Verteidigungsministerium, als aussichtsreichste Kandidaten für das Verteidigungsressort gehandelt.
Umstrittene Personalentscheidung
Die Ernennung Kramp-Karrenbauers zur Verteidigungsministerin ist umstritten. Viele kritisieren, ihr fehle es an außen- und verteidigungspolitischer Erfahrung. Darüber hinaus gilt das Verteidigungsministerium als wichtiges, aber undankbares Ressort.
In der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland gab es nur wenige Verteidigungsminister, die eine komplette Legislaturperiode in diesem Amt ‚überlebt‘ haben. Wenn man aber das BMVg in den Griff bekommt, dann traut die Bevölkerung einem alles andere eigentlich auch zu. – Carlo Masala, Experte für Sicherheitspolitik
Es gilt nicht nur, einen enormen Personalapparat zu koordinieren. AKK wird sich auch mit der Berateraffäre, Nachwuchssorgen und der teils mangelhaften Ausstattung der Bundeswehr auseinandersetzen müssen. Ob sie Lösungen für diese Probleme findet, bleibt abzuwarten.
Die Bundeswehr ist wie ein Supertanker auf Hoher See. Selbst wenn man das Ruder hart einschlägt, dauert es trotzdem Stunden, bis sich die Fahrtrichtung ändert. – Carlo Masala
Über den Personalwechsel im Verteidigungsministerium und was dieser für die Bundeswehr bedeutet, hat detektor.fm-Moderatorin Yvi Strüwing mit Carlo Masala gesprochen. Er ist Professor für Internationale Politik an der Universität der Bundeswehr in München und forscht zur Sicherheits- und Verteidigungspolitik.
Redaktion: Alina Metz und Oliver Haupt