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Keine Waffenruhe in Sicht. Die Lage in Aleppo bleibt äußerst instabil.
Bild: George Ourfalian | AFP

Krautreporter-Wochenrückblick | „Mitte“-Studie & Situation in Aleppo

Von Flüchtlingen und Fluchtursachen

Die Menschen in Aleppo sterben vor den Augen der Welt und hier fürchten sich viele vor den Menschen, die von dort fliehen. Das zeigen die Ergebnisse der neuen „Mitte“-Studie. Darüber sprechen wir in unserem Wochenrückblick mit Krautreporter Christian Fahrenbach.

Aleppo belagert

Vergangenes Wochenende ist der UN-Gesandte für Syrien, Staffan de Mistura, nach Damaskus gereist. Dort hat er Gespräche über eine erneute Waffenruhe in Aleppo geführt. Die Verhandlungen blieben jedoch erfolglos. Unterdessen spitzt sich die Lage in der Stadt im Norden Syriens dramatisch zu. Lebensmittellieferungen können nicht aufrechterhalten werden. Gleichzeitig ist die Gesundheitsversorgung vollständig zum Erliegen gekommen.

Hilfslieferungen kommen dort überhaupt nicht mehr an. – Christian Fahrenbach, Krautreporter

Während der letzten Feuerpause ist es nicht gelungen, wesentliche Teile der belagerten Stadt zu evakuieren. Nun sind die Gefechte wieder in vollem Gange. Aktuell befinden sich etwa 250.000 Menschen im Osten von Aleppo. De Mistura hat alle Konfliktparteien aufgerufen, sich um politische Lösungen zu bemühen. Doch die Gemengelage ist äußerst unübersichtlich.

Russland kündigt derweil eine erneute Offensive gegen die syrischen Rebellen an und unterstützt weiterhin Machthaber al-Assad. Der designierte US-Präsident Donald Trump bringt durch unklare Äußerungen zusätzliche Unsicherheit in die Situation.

Mitte gespalten

Seit 2006 veröffentlicht die SPD-nahe Friedrich-Ebert-Stiftung die sogenannten „Mitte“-Studien. In Zusammenarbeit mit der Universität Bielefeld gehen sie unter anderem der Frage nach: Wie verbreitet sind in Deutschland rechtsextreme Ansichten? Die Polarisierung der deutschen Gesellschaft ist zuletzt viel diskutiert worden.

Die neue „Mitte“-Studie liefert nun einen umfangreichen Datensatz, der diese Spaltung belegt. Uneinigkeit herrscht insbesondere über die Flüchtlingspolitik der Bundesregierung, die Haltung zu Europa, zum Islam und zu den Eliten.

2016 sind erstmals auch sogenannte neurechte Haltungen abgefragt worden. Begriffe wie Identität und Widerstand werden hier zum Ausgangspunkt einer neuen Ideologie. Diese Ideologie tritt vermehrt an die Stelle des offenen Rechtsextremismus. Der Studie zufolge stimmen 28 Prozent der Befragten mit neurechten Ideen überein.

Die „Neue Rechte“ befürchtet eine Unterwanderung der deutschen Gesellschaft durch den Islam und stellt sich gegen ein von ihnen vermutetes Meinungsdiktat der Eliten. Insbesonders bei AFD-Wählern scheinen diese Ängste weitverbreitet.

Wie gespalten ist unsere Gesellschaft tatsächlich? Wie steht es um die krisengeplagte Stadt im Norden Syriens? detektor.fm-Moderator Christian Eichler hat diese Fragen mit Krautreporter Christian Fahrenbach besprochen.

Christian Fahrenbach - befürchtet, dass große Teile der Mitte ohne Not nach rechts abwandern könnten. Foto: privat

befürchtet, dass große Teile der Mitte ohne Not nach rechts abwandern könnten. Foto: privat
Die Leute fragen: Wer schreibt denn darüber und erklärt mir das mal?Christian Fahrenbach
Krautreporter | Mitte-Studie und Aleppo 05:53

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