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Foto: Donald Trump CC BY-SA 2.0 | Gage Skidmore / flickr.com

Krautreporter-Wochenrückblick | Trump in scharfer Kritik und ein Todesfall überschattet Brexit-Debatte

Was haben wir gelernt?

Die Themen der Woche in der Rückschau: Donald Trump scheitert beim Versuch, das Attentat von Orlando für seinen Wahlkampf zu instrumentalisieren, und der Brexit-Wahlkampf wird nach einem Mordanschlag unterbrochen.

Donald Trump und das Attentat von Orlando

Nachdem der islamistische Hintergrund des Schützen von Orlando bekannt geworden ist, nutzt Donald Trump erneut die Möglichkeit, um alle Muslime unter Generalverdacht zu stellen. Er fordert ein Einreiseverbot für Muslime und attackiert im gleichen Zug seine politischen Gegner. Dem US-Präsidenten Barack Obama wirft er zudem Unfähigkeit vor.

Die Reaktionen folgen prompt. Obama kommentiert Trumps Äußerungen in der Öffentlichkeit ungewohnt harsch und auch die Medien gehen mit dem Milliardär hart ins Gericht.

Man kann beobachten, dass insgesamt der Umgang mit Trump sich verändert. Also die Medien werden präziser in ihren Angriffen oder Nachfragen, lassen sich nicht mehr so einfach abspeisen. – Christian Fahrenbach, Krautreporter

Negative Reaktionen kommen ebenfalls aus den eigenen Reihen. Trumps Rückhalt in der republikanischen Partei schwindet. Unter anderem hat der Republikaner und ehemalige Vize-Außenminister Richard Armitage erklärt, im Zweifelsfall für Hillary Clinton stimmen zu wollen.

Hinzu kommt, dass die Umfragewerte des Präsidentschaftsanwärters in der letzten Woche stark zurückgegangen sind. Trumps Zustimmung in der Bevölkerung liegt nur noch bei circa 40 Prozent. Seine Gegnerin Hillary Clinton konnte dagegen ihren Vorsprung weiter ausbauen.

Folglich kommt Trumps Vorschlag, nun doch über eine Verschärfung des amerikanischen Waffengesetzes diskutieren zu wollen, wenig überraschend. Wenn die Umfragewerte im Keller sind, muss selbst der größte Hardliner zurückrudern.

Die Brexit-Debatte wirft dunkle Schatten voraus

Die britische Labour-Politikerin und Frauenrechtlerin Jo Cox ist tot. Sie ist ihren Verletzungen erlegen, nachdem sie Donnerstagmorgen von einem Mann angeschossen und niedergestochen worden war. Sie galt als Befürworterin eines Verbleibs von Großbritannien in der EU, engagierte sich für Flüchtlinge und Toleranz.

Auch wenn die Hintergründe des Mordes noch unklar sind, berichteten Augenzeugen, dass der Mörder „Britain first“ gerufen haben soll. – den Namen einer rechtsextremistischen britischen Partei. Bei einer Hausdurchuchung fand die Polizei heute Nazi-Insignien und rechtsextremistische Literatur in der Wohnung des mutmaßlichen Mörders.

Falls die Tat also politisch motiviert war, wird das Ereignis die aktuelle Brexit-Debatte noch verschärfen.

Es zeigt zumindest, dass anscheinend die Saat, die die EU-Gegner in Großbritannien ausgesät haben, aufgeht. Die gesamte Entscheidung wird mit sehr radikalen Parolen dort vorangetrieben. – Christian Fahrenbach, Krautreporter

In Reaktion auf den tragischen Vorfall haben beide politischen Lager in Großbritannien ihren Wahlkampf für einen Tag ausgesetzt.

Gemeinsam mit Krautreporter Christian Fahrenbach hat detektor.fm-Moderator Christian Eichler die Woche Revue passieren lassen.

Krautreporter – Wie Anschläge die Politik verändern 06:39

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